Cissy Kraner & Hugo Wiener

Es läppert sich z'samm

Schon als 15-Jährige ist die Vollblutkabarettistin und große alte Dame des Wiener Chansons auf der Bühne gestanden. Und bis ins hohe Alter ist sie regelmäßig mit ihren Liederabenden aufgetreten.

"Ich bin eben eine altes Zirkuspferd" sagt Cissy Kraner von sich selbst. Jahrzehntelang trat Cissy Kraner mit Ehemann Hugo Wiener auf. Der Texter und Komponist all jener Lieder, die sie berühmt gemacht hatten, starb am 14.Mai 1993.

Es begann in Kolumbien

Die über 50 Jahre dauernde Liebesgeschichte zwischen Hugo Wiener und Cissy Kraner begann in Südamerika, in Kolumbien: Hugo Wiener hatte 1938 eine Einladung nach Kolumbien angenommen, um eine Original Wiener Revue in spanischer Sprache zur 400-Jahrfeier der Stadt Bogota herauszubringen. Für die darauffolgende Südamerikatournee engagierte er eine junge Soubrette: Cissy Kraner. 1943 heirateten die beiden und kehrten 1948 nach Wien zurück und fingen gemeinsam 1949 bei Karl Farkas im Simpl an.

Von 1949 bis 1966 dauerte ihr erstes Engagement im Simpl. Nach einer Unterbrechung von fünf Jahren kehrten Cissy Kraner und Hugo Wiener ins Haus in der Wollzeile zurück. In dieser Zeit entstanden die berühmtesten Chansons wie zum Beispiel "Der Novak lässt mich nicht verkommen", "Ich wünsch mir zum Geburtstag einen Vorderzahn" und "Ich kann den Novotny nicht leiden."

Scharfer Beobachter

Zahllose Lieder und Couplets hat Hugo Wiener seiner Frau auf den Leib geschrieben. Er hielt sich stets bescheiden im Hintergrund und überließ seiner expressiven Frau gern das Publikum. Er beobachtete mit größter Genauigkeit, was um ihn herum geschah - in der Politik, im Freundeskreis, im Alltag der kleinen Leute - und schrieb es nieder.

Cissy Kraner war die kongeniale Partnerin für ihn, diese Beobachtungen auf den Kabarett- und Varietébühnen ans Publikum zu bringen. Man glaubt es kaum: 15.000 Mal sollen Hugo Wiener und Cissy Kraner im Laufe ihres Lebens gemeinsam aufgetreten sein.

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