Musikfestival Grafenegg

26. April 2017, 12:23

Diesmal ist es kein Starsolist aus der Welt der Instumentalklassik, der das Festival im neuen Konzertsaal, dem Auditorium von Grafenegg eröffnet, sondern Beethovens "Fidelio" - und schon hat Rudolf Buchbinder die Albtraumprobleme aller Opernintendanten durchlebt. Gleich zwei der Hauptprotagonisten sind ausfallen: Florestan Johan Botha und Rokko Kurt Rydl.

Das Festival in Grafenegg ist jedoch mittlerweile derart renommiert, dass sich die Intendanz nicht lange um namhaften Ersatz bemühen musste. Einspringer sind Endrik Wottrich, der in der Rolle des Florestan bereits im Royal Opera House in Covent Garden zu hören war und Christof Fischesser, der den Rokko soeben beim Lucerne Festival gesungen hat.

Rudolf Buchbinder zeigt sich im Interview geschmeichelt, dass es mittlerweile schon fast ein Muss sei, in Grafenegg aufzutreten. Es spielt das niederösterreichische Tonkünstlerorchester, quasi das Hausorchester der Festspiele, unter der Leitung seines Chefdirigenten, Andres Orozco Estrada.

Oper soll die Ausnahme bleiben, große Orchesterwerke stehen im Mittelpunkt des Festivals. Die diesjährige Saison zeichnet sich durch Debüts zahlreicher international renommierter Orchester aus - darunter das Cleveland Orchestra unter Franz Welser Möst, die Wiener Philharmoniker unter Nikolaus Harnoncourt und das Conzertgebouw unter Ton Koopman.

In diesen wirtschaftlich angespannten Zeiten wartet Rudolf Buchbinder erst recht mit höchster Qualität auf, denn, so seine Überzeugung, man dürfe wohl an der Quantität, nie aber an der Qualität sparen.

Positive Nebenerscheinung der Strategie: Einige der Hauptsponsoren zahlen heuer noch mehr als in den vergangenen Jahren. Vorreiter ist dabei das Land Niederösterreich.

Das Musikfestival von Grafenegg findet bis 12. September jeweils an den Wochenenden statt.

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