Geheimnis der Sfumato-Technik enthüllt

Leonardo da Vincis Maltechnik aufgeklärt

Im wahrsten Sinn des Wortes "enthüllt" wird die geniale Maltechnik Leonardo da Vincis nun durch ein spezielles Röntgenverfahren. Dabei werden einige Tricks und Kniffe des Meisters erkennbar.

Sieben Gemälde Da Vincis, darunter die Mona Lisa, haben Forscher des Pariser Louvre untersucht, um hinter die sogenannte Sfumato-Technik zu kommen. Dabei werden mehrere Farbschichten übereinander aufgetragen. Die Farben "verschwimmen" und verleihen dem Gesicht eine geheimnisvolle Ausstrahlung.

Bis zu 30 nur Mikrometer dicke Schichten

Das Forscherteam hat nun die Gemälde mit einer neuen nichtinvasiven, also zerstörungsfreien Röntgenfluoreszenz-Technik untersucht.

Bei der Mona Lisa entstanden die dunkleren Bereiche, indem eine manganhaltige Lasurschicht dicker aufgetragen wurde als in den helleren. Die darunterliegenden hellen Bleiweiß-haltigen Schichten sind dagegen überall gleich stark.

Der Meister hat seine Maltechnik immer weiter perfektioniert. In seinen späteren Gemälden war er dann in der Lage, durchscheinende Schichten aufzubringen, die aus bis zu 30 nur wenige Mikrometer dicken Filmen eines organischen Bindemittels bestand - auch aus heutiger Sicht eine erstaunliche Leistung. Die lange Trockenzeit der Schichten erklärt, warum Leonardo an der Mona Lisa vier Jahre lang gearbeitet hat.