Rekordauslastung von 95 Prozent

Bilanz der Salzburger Festspiele

Die Salzburger Festspiele haben, traditionell gegen Ende des Festivals, ihre Bilanz vorgelegt, diesmal nicht nur über den Sommer 2010, sondern auch über die Intendanz von Jürgen Flimm, die, weil Flimm im Herbst nach Berlin geht, ein Jahr kürzer gedauert hat als ursprünglich geplant.

Mittagsjournal, 27.08.2010

Rund 250.000 Besucher

Unbestritten: Der Festspielsommer 2010 war ein Erfolg, das belegt Gerbert Schwaighofer als kaufmännischer Direktor mit eindrucksvollen Zahlen: Mit der Rekordauslastung von 95 Prozent liegt der Kartenverkauf zwei Prozent über dem Vorjahreswert, 215.000 Besucher waren in 192 regulären Vorstellungen, rechnet man öffentliche Proben und das Fest zur Festspieleröffnung dazu, hatten die Festspiele fast 250.000 Besucher. Die Einnahmen aus dem Kartenverkauf lagen bei 24,5 Millionen Euro, das entspricht einem Einnahmen-Überschuss von 1,5 Mio. gegenüber dem Budget.

Überraschend: Es war auch das Schauspiel, das diesen Erfolg mitbestimmt hat, mit ausverkauften "Jedermann"-, "Ödipus"-, "Angst"-, "Sommernachtstraum"- und "Phädra"-Vorstellungen war das Schauspiel so erfolgreich wie noch nie in den letzten Jahren. Ausverkaufte Opern, zum Beispiel "Romeo et Juliette" werden erwartet, selbst die Uraufführung von "Dionysos" war zu 85 Prozemt verkauft. Derartige finanzielle Erfolge waren und sind für die Festspiele überlebenswichtig, so Schwaighofer. Insgesamt seien rund 8 Mio. Euro in diesen vier Jahren an Überschüssen produziert worden.

Planung 2011

Auch im nächsten Jahr werden die Festspiele mit dem Schauspiel Aufmerksamkeit erregen, lässt die Planung von Thomas Oberender vermuten. So sei ein Großprojekt eine "Faust"-Inszenierung für die Pernerinsel, inszeniert von Nikolaus Stemann, und zwei Landestheater-Aufführungen in Regie von Thomas Ostermeier und Roland Schimmelpfennig stünden auf dem Programm.

Nicht mehr ganz neu die Opernprojekte: Die drei da-Ponte-Opern von Mozart werden mit drei verschiedenen Orchestern aufgeführt, nämlich den Wiener Philharmonikern, dem Orchestra of the Age of Enlightenment und den Musiciens du Louvre, außerdem: Verdis "Macbeth" - Peter Stein wird inszenieren, Riccardo Muti ist der Dirigent -, "Frau ohne Schatten" von Richard Strauss und "Die Sache Makropulos" von Leos Janacek.

Vier Jahre Flimm

Jürgen Flimm als vorzeitig scheidender Intendant hat in einem mehr als 20-minütigen Referat dargelegt, dass er als Intendant viel mehr geleistet habe, als nur die Opern zu planen, sein Engagement habe bis zu regelmäßigen Probenbesuchen gereicht, Konzeption der Programmhefte und der Erfindung von "Daily", einer täglichen Festspielzeitung. Man hat gelernt: Ein Intendant muss ein fleißiger Mensch sein, von diesem Fleiß wird jetzt Berlin profitieren.