Der Klimawandel bevorzugt Neobiota

Fremde Pflanzen und Tiere

"Neobiota" sind gebietsfremde Arten, also Pflanzen und Tiere, die ursprünglich nicht in Österreich heimisch waren, aber durch verschiedene Gründe ihr Besiedlungsgebiet verlagern. Der Klimawandel begünstigt das Überleben untypischer Tiere und Pflanzen, meint der Zoologe Wolfgang Rabitsch.

Vorteil durch Klimawandel

Wolfgang Rabitsch, Zoologe beim Umweltbundesamt, meint, dass gebietsfremde Arten in Zukunft mit veränderten Umweltbedingungen, wie zum Beispiel durch den Klimawandel, besser zurechtkommen würden als heimische. Sie würden deshalb überwiegend vom Klimawandel profitieren.

Welche Arten das sein werden, könne man nicht prognostizieren. Es gäbe aber auch heute schon Arten, die Ausbeutungstendenzen zeigen und in Zukunft vermutlich eine größere Rolle spielen werden, so der Zoologe.

Gefahr für Allergiker

"Ein Beispiel ist die aus Amerika stammende Ambrosie oder Ragweed - eine Pflanze, die mit verunreinigtem Vogelfutter eingeschleppt wurde. Sie enthält sehr stark allergene Pollen, was vor allem Allergiker vor gesundheitliche Probleme stellen wird - in einem noch höheren Ausmaß als das heute schon der Fall ist", sagt Wolfgang Rabitsch.

Er führt weiter aus, dass Im Tessin am Südrand der Alpen bereits heute Palmen und andere immergrüne Gehölze in den Wäldern wachsen - ein Anblick, an den man sich vielleicht in Zukunft gewöhnen wird müssen. Auch gebietsfremde Tierarten profitieren von der Klimaerwärmung. Ein Beispiel wäre die Rotwangenschmuckschildkröte - eine Art, die sich bisher im Freiland bei uns nicht reproduzieren konnte. In den letzten Jahren häuften sich aber die Beobachtungen, dass sie nun doch dazu in der Lage ist.

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Umweltbundesamt