Gegen illegale Einwanderer

Gaddafi will Geld von EU

Der libysche Staatschef Muammar Gaddafi hat von der EU jährlich "mindestens fünf Milliarden Euro" gefordert, um illegale Einwanderer aus Afrika abzuhalten. Gaddafi ist derzeit in der italienischen Hauptstadt, um den zweiten Jahrestag eines Freundschaftsabkommens mit Italien zu feiern.

Morgenjournal, 31.08.2010

"Im Interesse Europas"

Libyen sei das Eingangstor der "unerwünschten Immigration", diese könne nur an den Grenzen seines Landes gestoppt werden, sagte Gaddafi. Es liege deshalb im Interesse Europas, auf seine Forderungen einzugehen, "sonst kann es schon morgen zu einem zweiten Afrika werden".

Gaddafi versicherte, seine Forderung werde von Italien unterstützt. Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi ging an Gaddafis Seite auf die Äußerungen seines Gastes jedoch nicht ein.

Rom hat dafür schon gezahlt

Anlass für Gaddafis Rom-Besuch war der zweite Jahrestag der Unterzeichnung des Freundschaftsabkommens zwischen beiden Ländern. Italien hatte Libyen als Entschädigung für die Kolonialzeit mehrere Milliarden Euro in Form von Projektinvestitionen zugesagt. Das nordafrikanische Land verpflichtete sich im Gegenzug, die Weiterreise von Flüchtlingen über das Mittelmeer nach Italien zu verhindern.