Ministerrat hat Sparplan verabschiedet

Ausbau der Fachhochschulen macht Pause

Das Interesse junger Leute für die Aufnahme an einer der 19 Fachhochschulen ist groß, dennoch wird die Zahl der Anfängerplätze an den Fachhochschulen im Herbst nicht aufgestockt: Die Bundesregierung am Dienstag einen Fachhochschulplan für die nächsten drei Jahre beschlossen, der zwar Verbesserungen, aber vorläufig keine Erweiterung bringt.

Mittagsjournal, 31.08.2010

Aussicht auf Geld aus Ökologisierung

Fachhochschulen gibt es seit 15 Jahren in Österreich, 44.000 Menschen haben sie absolviert, 36.000 studieren gerade. Bis jetzt kamen alljährlich 300 Studienplätze dazu. Damit ist jetzt vorerst Schluss: Der Staat hat kein Geld, die Zahl der Plätze bleibt in diesem Herbst gleich. Es soll aber so bald wie möglich wieder neue Plätze geben, verspricht Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP). Finanzminister Pröll habe aus der Ökologisierung des Steuersystems zusätzliche Mittel für Wissenschaft und Forschung in Aussicht gestellt - ab 2011 100 Millionen Euro mehr. Das würde sie auch verwenden, um Fachhochschulplätze auszubauen, so Karl.

SPÖ stimmt zu

Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ) stimmt dem neuen Fachhochschulplan heute zu - mit der Hoffnung auf Nachbesserung. Sie erwartet eine gemeinsame "Offensive" für Schulen und Universitäten.

Verbesserungen

Der neue Fachhochschulplan bringt also zwar nicht mehr Plätze, aber eine Schwerpunktsetzung auf Technik und Naturwissenschaft, mehr Angebote für berufstätige Studenten, Internationalisierung, eine Erhöhung der Durchlässigkeit im Bildungssystem und einer Erhöhung des Frauenanteils. Enthalten ist auch die Formulierung: "Quantitativer Ausbau der Studienplätze - unter der Voraussetzung neuer Mittel".