Unterrichtsministerin zeigt sich kompromissbereit
Bundes- oder Landeslehrer?
Unterrichtsministerin Claudia Schmied bleibt bei ihrem Vorhaben, alle Lehrer unter das Dach des Bundes zu bringen und den Ländern den Zugriff auf die Lehrer zu verwehren. Sie zeigte sich bei einer Veranstaltung des Klubs der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten allerdings kompromissbereit.
8. April 2017, 21:58
Das Beste für Kinder und Schulen
Ihr Ziel hat Claudia Schmied klar vor Augen: Alle Lehrer, ob in Pflicht- oder Höheren Schulen sollten in die Kompetenz des Bundes fallen. "Das wäre natürlich aus Sicht des Bundes die Ideallösung", so die Unterrichtsministerin, "ich denke aber: Entscheidend ist, was für die Kinder und die Schule das Beste ist. Klare Steuerung und Verantwortung sowie Transparenz müssen die Ziele sein und stehen im Vordergrund."
Zentralisierung
Für Schulreformen sei österreichweite Steuerung erforderlich, sagt sie: "Wir sollten uns auf die zentralen und wichtigen Themen konzentrieren - neues Dienstrecht, neue gemeinsame Ausbildung für alle im Lehrberuf Tätigen, mehr Verantwortung für die Schulstandorte. Das sind zentrale Fragestellungen, die wir für ganz Österreich lösen müssen. Bei den anderen Problemen wird man wohl auch pragmatische Lösungen finden müssen"
Dieser Ansatz ist angesichts der Begehrlichkeiten der meisten Bundesländer wohl notwendig. Schmied will abwarten, ob die Landeshauptleute eine gemeinsame Position der Länder erarbeiten. Von Bundesseite werde sie bei den Verhandlungen darauf achten, dass Bereiche, die gut funktionieren, nicht durch jene überlagert werden, die nicht so gut funktionieren. Schlussendlich wird auch die Unterrichtsministerin Kompromisse eingehen müssen.
Schlüsselbegriff Transparenz
"Ich bin bereit, zum Beispiel auch darüber nachzudenken - zu sagen Bundeslehrer sind Bundeslehrer, Landeslehrer sind Landeslehrer. Aber wir machen es so, wie es auf der ganzen Welt heute üblich ist: Wir einigen uns auf ein gemeinsames, einheitliches Lohn- und Gehaltsabrechnungssystem und haben dann volle Transparenz und kein Misstrauen mehr zwischen den Partnern", meint sie.
