Positives Resumee
Ein Jahr AUA bei Lufthansa
Seit genau einem Jahr ist die AUA Teil des Lufthansa-Konzerns. AUA-Chef Andreas Bierwirth zieht ein insgesamt positives Resümee über das erste Jahr: Zwar schreibt die AUA immer noch Verluste, aber das Ziel, ab 2012 wieder profitabel zu sein, werde man voraussichtlich erreichen.
8. April 2017, 21:58
Als Belastung empfindet Bierwirth die Auflagen, die der AUA nach der Übernahme durch die Lufthansa von der EU-Kommission auferlegt wurden.
Mittagsjournal, 04.09.2010
2.000 Mitarbeiter weniger
Für Austrian Airlines-Chef Andreas Bierwirth ist klar: Ohne die Übernahme durch die Lufthansa hätte die AUA als international agierende Airline nicht weitergeführt werden können.
Das erste Jahr im Lufthansa-Konzern war von harten Sanierungsmaßnahmen geprägt, betont Bierwirth, bis Ende des heurigen Jahres sinkt der Mitarbeiterstand auf 6.000 - vor der Übernahme durch die Lufthansa waren es noch über 8.000 Mitarbeiter.
2011 Ende der roten Zahlen
Heuer im ersten Halbjahr hat die AUA im operativen Geschäft, also rein mit ihren Flügen, einen Verlust von fast 70 Millionen Euro gemacht, im Jahr davor waren es noch über 90 Millionen Euro Verlust. Die Konzernmutter Lufthansa erwartet von der AUA für 2011 ein Plus im operativen Geschäft, 2012 soll die AUA dann insgesamt Gewinne schreiben. Dieses Ziel werde man voraussichtlich erreichen.
Harter Sanierungskurs
Auf die Frage, ob er glaube, dass die AUA als eigenständige Marke verschwinden werde, wenn das Unternehmen nicht die vom Lufthansa-Konzern geforderte Leistung bringe, sagt Bierwirth, wenn man nicht erfolgreich sei, werde die Firma nicht weitergeführt. Aber es gebe einen konkreten Sanierungsplan, der heuer und in den nächsten Jahren eingehalten werde.
Leiden unter EU-Auflagen
Im Zuge der Übernahme durch die Lufthansa bekam die AUA mehrere Auflagen von der EU: Unter anderem mussten Strecken an die Konkurrenz, etwa Flyniki, abgegeben werden, und die AUA darf nicht wachsen, solange sie keine Gewinne schreibt. Diese Auflagen würden das Unternehmen belasten, sagt Bierwirth. Mittlerweile würden sich viele Fluggesellschaften wieder zukaufen nach der Krise, das dürfe die AUA nicht. Aber man habe interne Verschiebungen getätigt. Der Linienverkehr wachse, der Charterverkehr werde zurückgenommen. Zu dieser Umschichtung gehört auch, dass die AUA bestimmte Flüge beispielsweise auf die kanarischen Inseln oder nach Ägypten einstellt und dafür neue Ziele bedient, wie zum Beispiel ab dem Winterflugplan die Städte Mumbai in Indien und Bagdad im Irak.
Kritiker schweigen
Kritiker des AUA-Lufthansa-Deals hatten im Vorfeld befürchtet, die Lufthansa werde Mitarbeiter abbauen und den Standort Wien verkleinern. Personal musste zwar abgebaut werden, räumt Bierwirt ein, aber die Standortqualität mit dem Liniennetz sei besser geworden als früher. Von den damaligen Kritikern war niemand zu einer Stellungnahme bereit.