Ministerin macht Druck
Karl: Mehr Geld oder Unis schließen
Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) warnt vor massiven finanziellen Problemen der Universitäten. Sollten die Unis in den nächsten Jahren nicht mehr Geld bekommen, dann würden die Schließung oder Zusammenlegung von Universitäten sowie der Abbau von Personal drohen, so Karl im Ö1-Morgenjournal.
8. April 2017, 21:58
"Personalabbau wäre dramatisch"
Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) im Morgenjournal-Interview vom 08.09.2010 mit
Abbau von 70 Prozent der Professoren
Bis 2012 sei das Uni-Budget gesichert, aber die Frage sei, wie es ab 2013 weitergehe. "Und wenn die Universitäten ab 2013 kein frisches Geld bekommen, dann müssen sie zu dramatischen Maßnahmen greifen wie Personalabbau oder Schließungen, Zusammenschlüsse von Universitäten, etc.", so Karl im Ö1-Interview. Welche Universitäten das als erste treffen würde, will Karl nicht sagen, das sei die autonome Entscheidung der Universitäten. Auch das Ausmaß des nötigen Personalabbaues will Karl nicht konkretisieren, aber "er wäre schon dramatisch. Wenn man nur von den Professoren ausgeht, müsste man sagen, es müssten rund 70 Prozent der Professoren abgebaut werden." Sie hoffe aber nach wie vor, dass die Universitäten frisches Geld bekommen.
Druck für "gerechte" Studiengebühren
Um dieses frische Geld aufzutreiben, verweist die Wissenschaftsministerin auf ihren Vorschlag, ein "gerechtes" System von Studiengebühren einzuführen, dass jene, "die es sich leisten können, auch einen Beitrag für ihr Studium leisten sollen" -verbunden mit einem "treffsicheren Stipendiensystem, für jene, die es sich nicht leisten können." Der Koalitionspartner lehne das ab, ohne einen Gegenvorschlag zu machen. Auch Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) habe den Vorschlag gemacht, aus der Ökologisierung des Steuersystems zusätzlich 100 Millionen Euro für Wissenschaft und Forschung bereitzustellen. Auch hier sage der Koalitionspartner bis jetzt nein. Und die erwarte sich nun einen konstruktiven Vorschlag der SPÖ zu dieser Problematik.