Gefahr: Könnten wie Hormone wirken
Schuläpfel durch Pestizide vergiftet
Die an österreichischen Schulbuffets verkauften Jausenäpfel weisen Spuren von Pestiziden und in einem Fall sogar von verbotenen Schädlingsbekämpfungsmitteln auf. Zu dem Ergebnis kommt eine stichprobenartige Untersuchung, die die Umweltschutzorganisation Global 2000 durchgeführt hat.
8. April 2017, 21:58
Alle Äpfel betroffen
Boscalid, Captan, Chlorpropham - das sind die Namen der Schädlingsbekämpfungsmittel, die Global 2000 bei einer Untersuchung von Schulbuffets an den dort verkauften Äpfeln nachweisen konnte, sagt Global-2000-Jugendkoordinator Sven Hergovich. Hergovich: "Wir haben viele Schulen angeschaut und drei Schulen getestet. Wir haben an jeder Schule etwas gefunden. In jedem Apfel waren mindestens fünf verschiedene Pestizide und maximal bis zu acht verschiedene."
Wirken wie Hormone
Das sei deshalb kritisch zu betrachten, weil es laut Global 2000 noch keine von der Wissenschaft festgelegten Richtwerte gibt, ab wann der Verzehr von Pestiziden dem Körper schadet, sagt die Pestizidexpertin von Global 2000, Daniela Hoffmann: "Manche dieser Pestizide stehen im Verdacht hormonozid zu sein, also wie Hormone zu wirken. Vor allem für Jugendliche und Kinder ist das gefährlich."
Auch Schädlingsbekämpfungsmittel
An drei Schulen wurden jeweils ein Kilo Äpfel gekauft. Diese sind dann in externen Labors überprüft worden. Bei allen Äpfeln wurden Schadstoffe festgestellt, auf einem konnte sogar ein verbotenes Schädlingsbekämpfungsmittel nachgewiesen werden: "Chlorprofam ist eine Keimhemmungsmittel, das normalerweise bei Kartoffeln eingesetzt wird und ist im Apfelanbau nicht zugelassen. Wir haben eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht und die AGES muss herausfinden, wie das geschehen konnte."
Biolbuffet für alle Schulen
Global 2000 fordert nun ein verpflichtendes Bio-Schulbuffet in Schulen und startet eine Unterschriftenaktion, die Unterrichtsministerin Claudia Schmied vorgelegt werden soll.