E-Control für effizienteren Mitteleinsatz

Mehr Förderung für Ökostrom-Investitionen

Das Ziel von 15 Prozent gefördertem Ökostrom im heimischen Stromnetz werde in den nächsten Jahren erreicht, doch das Fördergeld sollte effizienter eingesetzt werden. Zu diesem Schluss kommt die Energie-Regulierungsbehörde E-Control in ihrem Ökostrombericht 2010. Sie rät zur verstärkten Förderung von Investitionen.

Mittagsjournal, 10.09.2010

Teure Einspeise-Tarife

In Österreich wird immer mehr geförderter Ökostrom produziert: Mehr als elf Prozent des verbrauchten Stroms stammen bereits aus erneuerbaren Quellen, also Wind, Sonne, Wasser und Biomasse. 340 Millionen Euro an Förderungen lässt sich Österreich den Ausbau von Strom aus erneuerbaren Quellen jährlich kosten, finanziert wird das zum Großteil über den Ökostromzuschlag auf den Strompreis. Am meisten wird für geförderte Einspeise-Tarife ausgegeben: So bekommen die Betreiber von Windrädern oder Biomasse-Kraftwerken Geld dafür, dass sie ihren Ökostrom in das öffentliche Netz liefern.

Errichtung fördern statt Betrieb

Doch in vielen Fällen wäre es wirkungsvoller, den Bau der Anlage zu fördern, sagt E-Control-Chef Walter Boltz. Denn bei Windrädern, Solaranlagen und Kleinwasserkraftwerken sind die Anschaffungskosten hoch, die Betriebskosten aber niedrig. Daher sollte man die Finanzierung auf Investitionsunterstützung umstellen, so Boltz.

Boltz nennt Photovoltaik, also Strom aus Sonnenenergie, als positives Beispiel. Da gebe es Einspeise-Tarife für größere und Investitionszuschüsse bei kleineren Anlagen. Und man sehe, dass die Investitionszuschüsse wesentlich effizienter seien, also mit geringeren Fördermittel ausgekommen werde.

Anreiz für private Investitionen

Dazu kommt, dass man nur dann einen geförderten Einspeise-Tarif bekommt, wenn man den Strom nicht selbst verwendet, sondern ins öffentliche Netz liefert. Besonders Solaranlagen werden aber oft für den Eigenbedarf errichtet. Eine Förderung würde private Investitionen in diesem Bereich ankurbeln, meint die E-Control.

Grenzen bei Biogas und -masse

Keine weiteren Fördermittel sollte es hingegen für neue Biogasanlagen geben, rät die E-Control, denn Ökostrom aus Biogas und Biomasse ist viermal so teuer wie konventioneller Strom. Der Grund: Die Brennstoffpreise schwanken und der Nutzwert der Brennstoffe ist gering, erklärt E-Control-Chef Walter Boltz: 80 Prozent der Energie würden als Abwärme keiner Nutzung zugeführt. Da stoße man an eine Grenze, ein großer weitere Ausbau sei kaum mehr möglich. Potential beim Ausbau sieht die E-Control noch bei Kleinwasserkraftwerken.