Grundlagenforschung im Vordergrund

Quanten in Tirol

Die europäische Elite der Quantenforschung wird sich in den kommenden Tagen im Tiroler Ischgl treffen. Vier Tage lang werden rund 200 Wissenschafterinnen und Wissenschafter auf 2.600 Meter Seehöhe über ultrakalte Quantenmaterie diskutieren. Es wird um reine Grundlagenforschung gehen.

Nutzen für Supraleiter

Rudolf Grimm vom Institut für Quantenoptik und Quanteninformation in Innsbruck, das die Tagung organisiert, erklärt das Ziel der Konferenz: "Es geht bei dieser Forschung darum, Grundprinzipien der Natur besser zu verstehen und besser zu modellieren. Was wir mit kalten Gasen bei geringen Dichten modellieren kann man dann vielleicht in Festkörpern verwenden um tatsächlich einmal bessere Hochtemperatur-Supraleiter zu machen."

Präzise Messungen wichtig

Das für die Öffentlichkeit spektakulärste Forschungsgebiet in dem Zusammenhang in Innsbruck, die Suche nach Quantencomputern, soll bei der Tagung in Ischgl nur eine untergeordnete Rolle spielen, sagt Grimm.

Er betont die Bedeutung der Hochpräzisionsmessung: "Heutzutage kann man ja die Frequenz gewisser Spektrallinien auf 17 Stellen genau vermessen. Über diese unglaubliche Präzision zeigen sich dann mehr fundamentale Phänomene. Man misst im Labor immer präziser und dann kommen Phänomene zum Vorschein, die vorher völlig unsichtbar waren. Da lernt man wirklich etwas über die Materie."

In dem auf drei Jahre angelegten Projekt "EuroQUAM" werden die führenden europäischen Forschungsgruppen auf dem Gebiet ultrakalter Quantenmaterie vernetzt.

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EuroQUAM - Konferenz