Erwerbsunfähigkeit ausschlaggebend

Probleme durch alternde Gesellschaft gering

Die meisten Annahmen hinsichtlich der Probleme, die auf alternde Gesellschaften zukommen, sind falsch, wie eine Studie zweier Wissenschafter am Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse IIASA in Laxenburg ergab. Sie schlagen Erwerbsunfähigkeit anstatt Lebensalter als Indikator vor.

Das Alter hat wenig Aussagekraft

In der heutigen Ausgabe der Wissenschaftszeitschrift "Science" publizierten sie die Ergebnisse, wonach für praktisch alle Aussagen über alternde Gesellschaften einfach das Lebensalter als Maßstab herangezogen wird - alt ist demnach spätestens, wer über 65 ist.

Dabei werde aber außer Acht gelassen, dass immer mehr Menschen auch jenseits dieses Alters noch arbeiten und vor allem, dass 65-Jährige die Sozial- und Gesundheitssysteme heute weitaus weniger belasten als vor wenigen Jahrzehnten die damals erst 60-Jährigen.

Ältere belasten wenig

Weitere Verbesserungen in den Gesundheitssystemen würden diesen Alterungsgprozess zusätzlich hinausschieben, meinen die Studienautoren. Ihre Schlussfolgerung lautet: Die Belastung von Sozial- und Gesundheitssystemen durch ältere Menschen werde weniger dramatisch ausfallen als derzeit befürchtet wird.

Um ein realistisches Bild kommender Entwicklungen zu erhalten, sollte statt des Lebensalters die Erwerbsunfähigkeit als Prognosekennzahl herangezogen werden.

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Österreichische Akademie der Wissenschaften - Auswirkungen der künftigen Alterung der Bevölkerung bisher überbewertet