Trotz Absage der Koranverbrennung

Tote bei Protesten

Auch nach der Absage der geplanten Koranverbrennung durch einen radikalen US-Pastor dauern die Proteste an. In der Provinz Logar südlich der Hauptstadt Kabul ist die afghanische Armee gegen Demonstranten vorgegangen, dabei kamen zwei Menschen ums Leben.

Abendjournal, 13.09.2010

Hassprediger heizen Stimmung auf

Die Koran-Verbrennung hat nicht stattgefunden und sie werde auch niemals stattfinden, so der umstrittene US-Pastor Tery Jones zuletzt. Aber die Empörung unter den afghanischen Muslimen hat sich nicht gelegt, im Gegenteil. Die sogenannten Hassprediger stacheln die Wut weiter an. Mit dem Ergebnis, dass sich auch am Sonntag in ganz Afghanistan wieder tausende Demonstranten versammelt haben.

Soldaten schossen in die Menge

In der Provinz Logar südlich von Kabul ist die Lage eskaliert. Etwa 500 Demonstranten skandierten anti-amerikanische Slogans und warfen Steine gegen afghanische Soldaten, die sich provozieren ließen und in die Menge schossen. Schon am Freitag war vor einem Feldlager der deutschen Bundeswehr im Norden des Landes ein Demonstrant erschossen worden