Tiere und Pflanzen vom Aussterben bedroht

Klimawandel verändert ganze Gebiete

580 Tier- und 160 Pflanzenarten kommen ausschließlich in Österreich vor. Der Klimawandel stellt eine Gefahr für diese endemischen Arten dar. Jene Gebiete, wo viele Endemiten heimisch sind, werden sich in Zukunft am meisten verändern, falls diese Arten aussterben.

Der Lebensraum wird kleiner

"Es gibt mehrere hundert Tier- und Pflanzenarten, die weltweit nur in Österreich vorkommen. Ein Schwerpunkt der Vorkommen befindet sich am Rand der ehemaligen Vergletscherung während der letzten Eiszeit - das sind die nordöstlichen Kalkalpen zwischen Schneeberg und Totem Gebirge aber auch die Koralm und die Karawanken im südlichen Kärnten", erzählt Wolfgang Rabitsch, Zoologe beim Umweltbundesamt.

Viele der endemischen Arten leben dort über der Waldgrenze in Hochgebirgsrasen. Eine Auswirkung des Klimawandels ist das Vorrücken der Waldgrenze nach oben - man muss daher befürchten, dass der verfügbare Lebensraum abnimmt und die dort lebenden Endemiten zurückdrängt oder diese sogar aussterben werden.

Schon 2°C gefährlich

Das Umweltbundesamt hat diese Hypothese mit verschiedenen Klimawandelszenarien und für verschiedene Organismengruppen in Österreich getestet und festgestellt, dass die Endemiten ein hohes Aussterberisiko bedroht. Selbst bei einem moderaten Temperaturanstieg durch den Klimawandel von nur rund plus 2 Grad Celsius in diesem Jahrhundert gehen über 80% des Lebensraumes verloren.

Am meisten gefährdet sind laut Wolfgang Rabitsch jene Gebiete, wo es besonders viele Endemiten gibt, wie zum Beispiel der Nationalpark Gesäuse. Diese Regionen sind überproportional betroffen, weil die Berge dort nicht so hoch sind und die Arten nach oben keinen Spielraum haben, um auszuweichen.

Service

Wiley Online Library - Artikel über die Gefährdung von Endemiten im österreichischen Alpenraum durch Klimawandel
Umweltbundesamt - Endemische Arten
Umweltbundesamt - Broschüre "Endemiten in Österreich"

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