ÖIAG als "Schutzschirm"
Michaelis sieht "Diffamierungskampagne"
Peter Michaelis, der Vorstand der Staatsholding ÖIAG, ist in letzter Zeit gehörig unter Beschuss. SPÖ und BZÖ verlangen sogar seinen Rücktritt. Michaelis weist die Kritik im Ö1-Interview als "völlig unberechtigt" zurück und sieht darin sogar eine Bestätigung für die ÖIAG.
8. April 2017, 21:58
"Vorwürfe völlig unberechtigt"
ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis im Mittagsjournal-Interview vom 15.9.2010 mit
"Diffamierungskampagne"
Die Politik habe offenbar ihn als Ziel der Angriffe ausgewählt, so Michaelis. Er habe das Gefühl, dass es sich um eine Kampagne handelt, um seine Reputation zu diffamieren. Die Wahl der Themen zeige auch, dass die tatsächliche Arbeit der ÖIAG keine Anhaltspunkte für Kritik biete.
Schutzschild-Funktion der ÖIAG
Michaelis sieht in den Angriffen gegen seine Person sogar eine Bestätigung für die Existenz der ÖIAG: Diese Vorwürfe würden auf dem Rücken der ÖIAG ausgetragen, und nicht auf dem Rücken der einzelnen ÖIAG-Unternehmen, und "das bestätigt erneut die Schutzschild-Funktion, die die ÖIAG hier einnimmt", sagt Michaelis. "Wir sind der Garant dafür, dass hier sauber, transparent und nachvollziehbar gehandelt wird." Die ÖIAG und er seien also handlungsfähig. Das könne auch belegt werden.
Aufsichtsratvergütungen gerechtfertigt
Gewisse Selbstkritik übt Michaelis bezüglich der Aufsichtsratsvergütungen, die mitten in der Krise erhöht wurden. "Mag sein, dass da nicht der richtige Zeitpunkt gewählt wurde", so Michaelis. Er beharrt aber auf der Ansicht, dass die Höhe der Vergütung und die Haftung in einem Missverhältnis und der tatsächlich erbrachten Leistung stünden.
"Adäquate Bezahlung"
Aber auch sein Gehalt von 700.000 Euro im Jahr für die ÖIAG-Verwaltung von drei Beteiligungen verteidigt Michaelis. "Für diese Art von Tätigkeit, für das was hier von einem verlangt wird, bin ich sehr wohl der Meinung, dass das eine adäquate Bezahlung ist." Das Gehalt sei seit 2001 unverändert. Sein Vertrag sei vom Aufsichtsrat vor zwei Jahren einstimmig um drei Jahre verlängert worden. Warum nimmt er angesichts der Angriffe und Rücktrittsaufforderungen nicht von selbst den Hut? - "Das ist auch ein Teil meines persönlichen Berufsverständnisses."