Auch für Eiweißallergiker geeignet
Neue Grippeimpfstoffe entwickelt
Der Herbst ist üblicherweise die Grippesaison. Bei den Grippeimpfstoffen gibt es Neuerungen: Einerseits gibt es erstmals als Spritzen-Alternative eine Mikro-Interdermal-Injektionsnadel und andererseits gibt es ein überarbeitetes Impfserum, das auch das H1N1-Virus, das Schweingrippevirus, enthält. Bis jetzt ist aber keine Grippewelle in Sicht.
8. April 2017, 21:58
Drei Virenstämme werden erwartet
Welches Grippe-Virus heuer das Rennen macht, also welches das dominante uns Menschen krank machende sein wird, das wissen die Experten nicht, denn Viren sind nicht berechenbar. Klar scheint nur, dass das Schweinegrippe Virus, H1N1, - das letztes Jahr zur Ausrufung einer Pandemie geführt hat - wieder zirkulieren wird. Klar ist laut Weltgesundheitsorganisation auch, dass man zudem mit den altbekannten Influenza-Stämmen A und B rechnen wird müssen. Jene Virenstämme, die in den Jahren davor die Grippewellen ausgelöst haben.
Mittagsjournal, 21.09.2010
Dreierimpfstoff
Die Folgerung der Experten: Wir brauchen einen Impfstoff, der gegen alle drei Stämme schützt und den gibt's jetzt, weiß Rainer Kunstfeld von der Med Uni Wien. "Es ist ein trivalenter Wirkstoff, der all drei Stämme die, dieses Jahr aktuell sind abdeckt." Alle im Handel erhältlichen Grippeimpfstoffe enthalten den gleichen von der WHO vorgegeben Virenmix. Und doch unterscheiden sich die Grippeimpfungen heuer von einander.
Neuer Impfstoff auf Zellstoffbasis
Erstens durch die Trägersubstanzen. Die meisten Seren werden auf Hühnereiweißbasis hergestellt, ab morgen ist aber auch erstmals ein saisonaler Grippeimpfstoff auf Zellstoffbasis - eine österreichische Entwicklung - erhältlich, sagt Herwig Kolleritsch vom Institut für Spezifische Prophylaxe der Uni Wien. "Hühnereiweißallergiker brauchen keine Angst mehr vor der Impfung haben. Die Pandemie hat einen neuen Schub an Forschung gebracht."
Mikronadel zur Injektion in Haut
Und Neuerung Nummer zwei: Erstmals gibt's ein sogenanntes Mikro-Nadel-Injektionssystem. Die dabei verwendete Nadel ist zehn Mal kleiner als eine herkömmliche Nadel. Sie ist auf einem speziellen Druckapplikator - der aussieht wie ein mittelgroßer, dicker Kugelschreiber - befestigt. Mit einem kleinen, schmerzfreien Stich wird das verdichtete Impfserum in die Haut und nicht den Muskel geschossen, Herwig Kolleritsch. "Die intradermale Injektion wirkt besonders gut." Die Mikronadel ist übrigens nur für Erwachsene zugelassen. Das Zulassungsverfahren bei Kinderimpfstoffen dauert länger.
Bis jetzt keine Grippewelle in Sicht
Bis jetzt gibt es übrigens keine Zeichen einer Grippewelle. Wann sie heuer kommt - ist genauso unberechenbar wie die Viren selbst, sagen Experten.