Dem Risiko ins Auge geblickt
Risiken in der Nanotechnologie
Forschung, die sich jenseits unserer Vorstellungskraft abspielt, kann nicht nur Hoffnungen wecken, sondern auch Ängste auslösen. Das gilt auch für die Nanotechnologie, jene Gruppe von Naturwissenschaften, die sich mit kleinsten Teilchen beschäftigt.
8. April 2017, 21:58
Von der Cluster- und Oberflächenphysik bis zur Lebensmitteltechnologie reicht die Nano-Tech-Spannweite. Sie findet auch ihre Entsprechung in der Tagesordnung der heutigen Konferenz des Instituts für Technikfolgen-Abschätzung, sagt Ulrich Fiedeler vom Projekt Nanotrust, der die Tagung organisiert hat.
Dabei sollen Erfahrungen aus vielen Bereichen auf die Einschätzung und das Management von Risiken in der Nanotechnologie übertragen werden.
"Wir haben einmal die Erfahrungen, die die Industrie macht. Da haben wir jemanden von der BASF, der aus der Praxis berichtet, wir haben jemanden vom Konsumentenschutz, vom BVR aus Berlin, der eben aus der Perspektive des Konsumentenschutzes berichtet. Was sind da die Fragestellungen, wie wird das dort integriert, in deren Risikokommunikation und Risikomanagementsystem. Und schließlich wollen wir noch eine Perspektive der europäischen Sichtweise haben. Woran arbeitet im Moment die Einrichtung der Europäischen Chemikalien Assosication", sagt Fiedler.
Fehler anderer Forschungszweige vermeiden
Den Fehler manch anderer heikler Forschungszweige macht man in der Nanotechnologie jedenfalls nicht, sagt Ulrich Fiedeler. Es wird ausreichend über Risken diskutiert.
"Es gibt sehr viele Dialogveranstaltungen, wo sehr viele Themen diskutiert werden und verschiedene Perspektiven auf verschieden Anwendungsbereiche reflektiert wird. Es ist ein bisschen das Problem das diese Prozesse ein wenig dem derzeitigen Stand der Technik, dem derzeitigen Stand des Marktes hinter her hinken. Also es gibt schon einige Produkte auf dem Markt und weiß nicht so genau welche langfristigen Folgen damit verbunden sind. Aber das nicht wissen heißt nicht gleich das es einen Gefahr darstellt, sondern es gibt eben manche Sache, wo man sich erst jetzt Gedanken darüber macht. Interessant finde ich zum Beispiel, dass man sich jetzt über die Diskussion mit Nano den Feinstaub wieder etwas genauer anguckt und zum Teil feststellt, dass man vieles nicht weiß. Das Einzige was man weiß, ist das die Menschen dem Feinstaub schon sehr lange ausgesetzt sind und deswegen hat man ja auch die Grenzwerte in den letzten Jahren herabgesetzt."