Zu Gast bei der Frankfurter Buchmesse
Der argentinische Autor Raúl Argemí
Bei der Kriminacht in Wien las der argentinische Schriftsteller Raúl Argemí aus seinem im Unionsverlag jetzt auf Deutsch erschienenem Roman "Und der Engel spielt dein Lied", in dem zwei Typen aus der Unterwelt, ein Boss namens der Polaco und der Negro aneinander geraten. In diesem Duell spielt aber auch die argentinische Politik eine Rolle.
8. April 2017, 21:58
Kulturjournal, 29.09.2010
Raul Argemí, 1946 in der Nähe von Buenos Aires geboren, lebt seit zehn Jahren in Barcelona, wobei er vom Nationalismus, der dort zu spüren ist, wenig hält. Ja die Nationalität sei wichtig, aber ihre Überbewertung gehe ihm auf die Nerven.
Zuvor lebte er in Patagonien, an der Südspitze Argentiniens, wo er auch mit dem Roman "Und der Engel spielt dein Lied" anfing. Denn im Gefängnis hatte er damit nicht angefangen, im Gefängnis könne man keinen Roman schreiben. Von 1974 bis 1984 sperrte die Militärdiktatur ihn, der sich den Guerrileros und dem Widerstand angeschlossen hatte, ein.
Vom Land erzählen
Fürs Schreiben brauche man Zeit, sagt Argemi, aber den Slang der Kriminellen, den konnte er im Gefängnis gut studieren, wenn es in seinen Büchern auch immer eher einen künstlichen Dialekt gäbe. Argemis Bücher stecken voll von Milieuschilderung und erzählen viel vom Land Argentinien, auch von der Politik. Einen großen Teil seines Lebens hat Argemi aus politischen Gründen im Gefängnis verbracht.
Nächste Woche wird Argemi, wie viele seiner Landsleute, auf der Buchmesse in Frankfurt auftreten, ist doch Argentinien heuer das Gastland.
Textfassung: Ruth Halle
Service
Raul Argemi, "Und der Engel spielt dein Lied", Unionsverlag