Schweizerisch-österreichischer Autorendialog: Christoph Simon und Antonio Fian

21. August 2018, 21:46

Der junge Schweizer Autor Christoph Simon, dem die Literaturkritik ein großes Talent für den modernen Schelmenroman bescheinigte, hat mit seinem jüngsten Titel den Ton gewechselt. Im "Spaziergänger Zbinden" dominieren die leisen, berührenden Momente.

Der 87jährige Lukas Zbinden - ein leidenschaftlicher Spaziergänger - wandert, vom Zivildiener Kazim begleitet, durch seine Welt, die sich mittlerweile auf das Altenheim beschränkt - aber nur in der oberflächlich wahrzunehmenden Topografie. Während der alte Mann dem jungen Zivildiener Antworten auf die zentralen Fragen des Lebens zu geben glaubt, erzählt er ihm in Wirklichkeit über seine große Liebe zu seiner verstorbenen Frau Emilie.

Christoph Simon las aus seinem mit dem Berner Literaturpreis 2010 ausgezeichneten Roman "Spaziergänger Zbinden".

Antonio Fian, der zweite Gast des Abends, ist vor allem als Meister des Dramoletts bekannt. "Der Verfechter der üblen Nachrede, des Spottes, der Verunglimpfung, der schonungslosen Parteinahme bis hin zur schreienden Ungerechtigkeit, ist ein Wort-Bändiger, der es zuwege bringt, Witz und giftige Schärfe auf die Fläche einer Nadelspitze zu konzentrieren und diese ungebremst ins jaulende Fleisch zu jagen." (Sylvia Treudl, Buchkultur).

An diesem Abend widmete sich Fian allerdings weniger den Absurditäten des Alltags, als mehr jenen des eigenen Unbewussten und las aus seinem 2009 erschienenen Buch "Im Schlaf. Texte nach Träumen". Moderation: Gudrun Hamböck.

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