Fabriksunfall im Hochwasser
Ungarn: Tote durch Giftschlamm
Giftiger Schlamm aus einer Aluminiumfabrik hat in Westungarn mehrere Ortschaften überflutet. Mindestens vier Menschen wurden getötet, mehrere gelten noch als vermisst. Der Giftschlamm bedroht nun das Grundwasser sowie die Flüsse Raab und Donau. In den betroffenen Regionen wurde der Notstand ausgerufen.
8. April 2017, 21:58
Nachrichten, 05.10.2010
Eine Million Kubikmeter
Nach Medienberichten ist es der bisher größte Chemie-Unfall in Ungarn. Die Schlammlawine durchbrach einen Damm, ergoss sich in einen Bach und vermengte sich mit dem Hochwasser, das schon seit mehreren Tagen die Gegend heimsucht. Rund eine Million Kubikmeter der giftigen Chemikalie sind bisher aus dem Gelände der Aluminiumfabrik MAL AG ausgetreten.
"Hier ist ein Alptraum wahr geworden"
Ein Direktbericht aus dem Katastrophengebiet für das Mittagsjournal am 5.10.2010 von
Gips soll Giftschlamm binden
Die giftige Masse überschwemmte den Ort Kolontar und fünf benachbarte Ortschaften. Hunderte Häuser waren betroffen. 400 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Insgesamt sind 40.000 Quadratkilometer bedroht. Nun versucht man, das giftige Material durch den Abwurf von mehreren Tonnen Gips vom Helikopter aus zu binden. Umweltstaatssekretär Zoltan Iles warnte vor einer totalen ökologischen Katastrophe, falls der ausgetretene Giftschlamm nicht gebunden werden könne.