Film über Facebook-Gründer Zuckerberg
Erfolgsgeschichte mit Schattenseiten
Rund 550 Millionen Teilnehmer hat Facebook derzeit. Die Plattform, die vor allem dazu dient, online Freundschaften zu schließen, gehört damit zu den erfolgreichsten Geschäftsideen im Web. Doch es ist eine Erfolgsgeschichte, die vor allem bei der Gründung 2003 durch den ehemaligen Harvard Studenten und nunmehrigen Multimilliardär Mark Zuckerberg auch ihre Schattenseiten hat.
8. April 2017, 21:58
Kultur aktuell, 07.10.2010
Wenn Mark Zuckerberg im Film "The Social Network" nach Hause kommt, dann dreht er als erstes seinen Computer auf und holt sich als zweites ein Bier aus dem Kühlschrank. Ein klassischer Computer-Nerd also, einer jener genialen Sonderlinge mit überdurchschnittlichem IQ, die sich vor allem in virtuellen Welten zu Hause fühlen. Paradox also, dass gerade ein Außenseiter in der sozialen Wirklichkeit mit der Idee der Verbindung von Menschen in einem virtuellen sozialen Netzwerk eine der größten Erfolgsgeschichten des Internet-Zeitalters programmierte.
Diebstahl von geistigem Eigentum
Überdimensioniertes Selbstbewusstsein, asozial, autistisch, arrogant und zynisch, wahrlich kein Sympathieträger. Regisseur David Fincher ist weniger am Phänomen Facebook interessiert, als vielmehr an den Charaktereigenschaften seines Gründers und deren Auswirkungen bei der Entstehung der Firma: Der Hauptvorwurf ist Betrug und Diebstahl von geistigem Eigentum, denn die Idee zu Facebook stammte eigentlich von Studienkollegen. Bei der Recherche sei man noch auf viel schlimmere Dinge draufgekommen als im Film gezeigt, so Regisseur David Fincher.
100 Millionen Dollar für Schulen
Doch neben einem Charakterporträt forscht der Film auch nach den Motiven für Zuckerbergs Wirken. "Geld war ihm dabei jedenfalls nicht wichtig", so Drehbuchautor Aaron Sorkin, "sondern vielmehr die Umsetzung einer kreativen Vision". Und noch ein Motiv legt der Film nahe: die Sehnsucht nach Anerkennung in einer elitären Harvard-Welt, in der der Wert eines Mensch daran gemessen wird, zu welchen Clubs man Zutritt bekommt.
Auf das im Film wenig schmeichelhaft gezeichnete Bild reagierte Mark Zuckerberg, der mit dem Filmprojekt nichts zu tun haben wollte, auf seine Weise. Anstelle von Klagen versuchte er kürzlich und gerade rechtzeitig zum Filmstart in den USA sein Image aufzupolieren, indem er in der TV-Show von Oprah Winfrey eine 100-Millionen-Dollar-Spende für die Schulen der Stadt Newark, New Jersey, verkündete.