Warten auf Briefwähler

Aussagekräftige Zahlen erst in acht Tagen?

Die Wiener haben gewählt, vieles ist aber möglicherweise noch gar nicht entschieden. Das Ergebnis kann sich wegen der Wahlkarten-Wähler noch deutlich ändern. Von den 1.145.000 Wahlberechtigten in Wien haben etwa 13 Prozent, das sind mehr als 162.000 eine Wahlkarte beantragt. Diese werden teilweise erst in acht Tagen ausgezählt.

Abendjournal, 10.10.2010

Drei Tranchen

Die Wahlkarten werden in drei Tranchen ausgezählt: der erste Teil bereits am Sonntag, nämlich die Wahlkarten all jener, die trotz Wahlkarte ihre Stimme in einem der Wahllokale in Wien abgegeben haben, sagt Christine Bachofner, Leiterin der Wiener Wahlbehörde.

Entscheidung in acht Tagen

Alle anderen Wahlkarten, die als Briefwahl-Karten genutzt worden sind, kommen erst später in weiteren zwei Etappen dran. Der erste Teil der übermittelten Briefwahl-Karten wird am Nachmittag des 12. Oktober ausgezählt. Erst in acht Tagen wird die letzte Tranche ausgezählt, und erst damit werden die möglicherweise wirkliche entscheidenden Wahlkarten erfasst. Erst dann wird das Ergebnis der Wien-Wahl feststehen. Und dabei könnte es noch zu entscheidenden Änderungen kommen, sagt Bachofner. Das könnte Mandatsverschiebungen betreffen oder auch das Überwinden der Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug in den Gemeinderat.

Anreiz zur Wahlbeteiligung

Die Gefahr des taktischen Wählens von Briefwählern, also der zwar verbotenen, aber möglichen Stimmabgabe nach dem eigentlichen Wahltag, sieht die Leiterin der Wiener Wahlbehörde offenbar nicht. Das sei so bei allen Bundeswahlen in der Vergangenheit gewesen, ebenso bei den vier Wahlen in den Bundesländern vor der Wiener Wahl. Christine Bachofner hofft jedenfalls, dass durch die Möglichkeit der Briefwahl die Wahlbeteiligung in Wien steigen wird.

Übersicht

  • Wien-Wahl 2010