Salzburger Kulturtage beginnen

"Der fliegende Holländer" im Landestheater

Jahrzehnte lang waren die Salzburger Kulturtage ein Höhepunkt des Jahres, geprägt vor allem von der Oper im Großen Festspielhaus. Für das Landestheater war es die einzige Möglichkeit, große romantische Oper zu spielen. Nun wird ein Neustart gewagt: Am 14. Oktober 2010 eröffnet Wagners "Fliegender Holländer" die Kulturtage - seit 2003 wieder eine Produktion des Landestheaters.

Kultur aktuell, 14.10.2010

Mit dem "Fliegenden Holländer" wurde ein Werk gewählt, das perfekt ins Große Festspielhaus passt und dessen Mischung aus mitreißenden Chören, gefühlvollen Melodien und einer schaurig-schönen Geschichte das Publikum begeistern kann. Der Holländer segelt als Untoter über die Meere, retten kann ihn nur eine treu liebende Frau.

Für die Produktion des Landestheaters werden heimische Kräfte gebündelt und durch internationale ergänzt. Es musiziert das Mozarteum-Orchester unter Ivor Bolton, der erstmals eine Wagner-Oper dirigiert, es singt ein Gast-Ensemble, es inszeniert Aron Stiehl, ein deutscher Regisseur mit Erfahrung an mittleren deutschen Häusern.

Alle zwei Jahre große Oper

"Der fliegende Holländer" eröffnet die Salzburger Kulturtage und wird danach noch vier Mal gespielt, von den Karten sind knapp 90 Prozent bereits verkauft. Carl Philip von Maldeghem sieht sich mit seinem Entschluss, im Großen Festspielhaus wieder Oper zu spielen, auf dem richtigen Weg.

"Ich glaube, es ist wirklich in diesem sehr vollen Festivalkalender in Salzburg eine Lücke: große Oper, großes Festspielhaus, große Sänger – diese Musik alleine ist schon den Abend wert", so Maldeghem.

Die Kulturvereinigung als Veranstalter der Kulturtage spürt weniger vom vollen Wind in den Segeln, sie kämpft mit finanziellen Problemen, weshalb es große Oper im großen Haus in Zukunft nur alle zwei Jahre geben wird. Dass das Landestheater im etwas kleineren Haus für Mozart erfolgreich sein kann, hat sich bereits im Frühjahr bei "Tosca" gezeigt.

Textfassung: Ruth Halle