Bulldoggfledermaus in Tirol

Neue Fledermausart entdeckt

Eine kleine Sensation ausgerechnet im Jahr der Biodiversität: In der Martinswand bei Zirl in Tirol wurde eine für Österreich neue Säugetierart entdeckt.

Erstmals wurde ein Exemplar einer sogenannten Bulldoggfledermaus beobachtet. Und zwar in der sogenannten Kaiser Maximiliangrotte. Bisher kam diese Fledermausart nur südlich der Alpen vor, erläutert Michael Dobner, der die Bulldoggfeldermaus mittels Ultraschallaufnahmen identifizieren konnte.

"Es handelt sich zur Zeit noch um ein einzelnes Exemplar, das wir nachgewiesen und beobachtet haben, ob es mehrere Exemplare gibt oder ob die sich in Österreich oder diesem Gebiet auch fortpflanzen, dass können wir jetzt noch nicht sagen. Sollte es sich um einen sogenannten Irrgast handeln, dann kann es schon sein, dass über Höhenwinde einzelne Tiere über weite Strecken verfrachtet werden. Die nächsten Nachweise liegen in Südtirol und es kann schon einmal sein, dass sich so eine Fledermausart über den Alpenhauptkamm nach Nordtirol verirrt", erklärt Dobner.

Die bisher vorwiegend aus dem Mittelmeerraum bekannte Fledermausart gehört mit rund 40 cm Flügelspannweite zu den größten europäischen Fledermausarten. Sie ist an sich Standorttreu, ihre nächtlichen Streifgebiete können sich aber über 50 bis 80 Kilometer erstrecken, in denen die Fledermaus mehrere Quartiere besitzt.

Wo genau sich das Quartier des in der Martinswand entdeckten Tieres befindet, ist noch nicht klar.

Nun soll aber auch untersucht werden, ob es noch weitere Exemplare in der Region der jetzt entdeckten Bulldoggfledermaus gibt oder ob die Tiere womöglich auch noch an anderen Standorten in Österreich vorkommen.

Geeignete hohe Felsen in wärmebegünstigten Gegenden mit artenreichen Laub-Mischwäldern gibt es an mehreren Stellen in Österreich.

Service

Ecotone - Der Ruf der Bulldoggfledermaus