Iraker schweigen zu Vorwürfen
Wikileaks-Dokumente: UNO fordert Untersuchung
Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen verlangen Untersuchungen der Foltervorwürfe im Irak, die das Internetportal Wikileaks am Wochenende veröffentlicht hat. Die Verantwortlichen in Washington und Bagdad schweigen dazu oder wehren ab, und bezeichen die Veröffentlichung von 400.000 geheimen Dokumenten aus dem Pentagon als unverantwortlich.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 24.10.2010
"Schnappschüsse, nicht ganze Geschichte"
Es sind vor allem Folter, Vergewaltigungen und Hinrichtungen von Irakern an Irakern, die in den Pentagon-Papieren aufgezeichnet sind. Gezählt werden aber auch die Toten, die amerikanische Razzien und der Waffengebrauch an den Checkpoints gefordert haben. "Es sind taktische Berichte aus dem Feld, Schnappschüsse, mehr nicht.", sagt Pentagonsprecher Geoff Morell.
US- und irakische Politiker wehren ab
Vorwürfe, dass das US-Militär nicht gegen die Misshandlungen irakischer Sicherheitskräfte an Gefangenen eingeschritten sei, wehrt das Pentagon ab. Man den verantwortlichen Politiker alles berichtet. Der amtierende irakische Premierminister Nuri Al Maliki sagt zu den grausigen Geschichten selbst kein Wort. Er verurteilte das Ganze als Intrige seiner politischen Gegner.
Vereinte Nationen fordern Aufklärung
Die Vereinten Nationen verlangen Aufklärung. Der UNO-Sonderberichterstatter für Folter, der Österreicher Manfred Novak, fordert Präsident Obama auf, die Foltervorwürfe untersuchen zu lassen.