Eine Milliarde Euro für türkische Petrol Ofisi
OMV wird größter Tankstellenbetreiber in Türkei
Die OMV kauft um eine Milliarde Euro den türkischen Öl- und Gaskonzern Petrol Ofisi und wird dadurch Marktführer bei Tankstellen in der Türkei. Zur Finanzierung des Deals, mit dem die OMV ihren Anteil an der Petrol Ofisi von 42 auf 96 Prozent aufstockt, wird unter anderem eine Kapitalerhöhung überlegt.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 25.10.2010
Türkei drittes Standbein der OMV
Durch die vollständige Übernahme der Petrol Ofisi verdoppelt die OMV die Anzahl ihrer Tankstellen auf 5.000 und steigt in der Türkei zum Marktführer bei Treibstoffen auf. Die Türkei wird für die OMV zum dritten Standbein, neben Österreich und Rumänien, sagt Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer.
Zugang zum Nahen Osten
Das verstärkte OMV-Engagement in der Türkei werde auch eine Brückenfunktion zu den rohstoffreichen Regionen Mittlerer Osten und Kaspisches Meer haben, so Ruttenstorfer. Da die Petrol Ofisi auch im Gasgeschäft tätig ist, erhoffe man sich auch in diesem Bereich Chancen.
"Finanzierung kein Problem"
Wie die OMV den Kaufpreis von einer Milliarde Euro aufbringen will, sei noch nicht entschieden, sagt Ruttenstorfer: "Alle Formen von Kombinationen von reiner Schuld über Konvertible, über Hybrids bis zu einer Kapitalerhöhung sind möglich. Diese Entscheidung ist noch nicht gefallen. Die OMV steht aber gut da, das wird kein Problem sein." Ob die OMV-Großaktionäre, die Verstaatlichtenholding ÖIAG und die Investmentgesellschaft IPIC aus Abu Dhabi, bei einer Kapitalerhöhung mitziehen würden, könne man jetzt noch nicht sagen.
Erst beim zweiten Anlauf erfolgreich
Für die vollständige Übernahme der Petrol Ofisi waren zwei Anläufe nötig, da die Verhandlungen im Vorjahr an einem milliardenschweren Steuerverfahren gegen den bisherigen Petrol Ofisi-Eigentümer Doğan gescheitert sind, die Probleme seien mittlerweile gelöst.
