Ex-Vorstände auf Schadenersatz verklagt

Hypo Alpe Adria: Bayern LB zieht Konsequenzen

Bayern zieht Konsequenzen aus einem seiner größten Fehleinkäufe. Die ehemaligen Vorstände der Bayerischen Landesbank werden für das Milliarden-Debakel um die Hypo-Alpe-Adria-Bank zur Kasse gebeten. Der Verwaltungsrat hat beschlossen, Schadenersatz einzuklagen, sollten die Ex-Manager nicht freiwillig zahlen.

Mittagsjournal, 26.10.2010

Hauptverantwortung bei Vorstandsvorsitzendem

Der Drohung folgen Taten: Am späten Abend hat das Kontrollgremium der Bayern LB bekannt gegeben, dass alle Vorstände finanziell zur Rechenschaft gezogen werden sollen, die am Kauf der Hypo mit Sitz in Klagenfurt beteiligt waren. Der Verwaltungsratsvorsitzende und bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon: "Faktisch lag damals natürlich schon eine besondere Verantwortung beim Vorstandsvorsitzenden Werner Schmidt, aber auch den Mitgliedern des sogenannten Lenkungsrates."

Millionen an Schadenersatz

Nach Auffassung des Verwaltungsrates hätten die Vorstände der zweitgrößten deutschen Landesbank den Kaufvertrag so nicht abschließen dürfen. Auch sei die Berichtspflicht an das Kontrollgremium gravierend verletzt worden. Zur Höhe der Forderungen ist noch nichts bekannt. Die Hauptbeteiligten müssen mit Zahlungen in Millionenhöhe rechnen.

3,7 Milliarden für Fehlkauf

Die Bayern LB hatte die Hypo Alpe Adria vor drei Jahren übernommen und sie soll absichtlich einen zu hohen Preis bezahlt haben. Den Freistaat hat der Kauf samt Folgen mehr als 3,7 Milliarden Euro gekostet.