Anna Kims Reisereportage

Besuch in Grönland

Anna Kim ist eine österreichische Schriftstellerin mit koreanischen Wurzeln. Grönland ist für sie das exotische Land schlechthin: Ein Ort, der unbestimmbare Sehnsüchte und Fernweh auslöse. Die Exotik ergebe sich allein schon aus der Weite und Einsamkeit des riesigen und mit etwa 56.000 Einwohnern extrem dünn besiedelten Landes, sagt die Schriftstellerin.

Im Februar und März dieses Jahres reiste Anna Kim in die Hauptstadt Kuuk und nach Kangerlussaq in West-Grönland. Vor wenigen Jahren hatte Anna Kim bereits den Osten Grönlands kennengelernt, der noch dünner besiedelt und auch ursprünglicher sei, da ihn die Dänen später kolonialisiert hätten als den Westen.

Kulturjournal, 29.10.2010

Der Kolonialismus in Grönland war auch das Thema, das Anna Kim für ihre Reportage interessierte. Zwar heißt es, die Dänen hätten Grönland sanft kolonisiert, weil sie keine kriegerischen Mittel angewendet hätten, die Folgen seien aber dennoch schmerzlich gewesen. Heute könne man in Grönland etwa nur dann einen Job bekommen, wenn man Dänisch spreche. Das Alltagsleben, die Werthaltungen oder auch die Architektur seien stark europäisiert, sagt Anna Kim.

Dass die Kolonialisierung nicht ohne Zwang ablief, merke man auch daran, dass man als Däne bis heute nicht sehr freundlich empfangen werde, sagt Anna Kim. Was denn die Gattung der Reportage ausmache, auch diese Frage werden die Autorinnen und Autoren heute im Radiokulturhaus diskutieren.

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