Erster russischer Präsident auf Kurilen

Medwedew brüskiert Japan

Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat einen neuen Streit mit Japan über die Kurilen-Inseln entfacht. Wie angekündigt ist er zu einem Besuch einer der Inseln eingetroffen, die sowohl von Russland als auch von Japan beansprucht werden.

Mittagsjournal, 01.11.2010

Japan verärgert

Seit 1945 hat kein russischer Staatschef den Fuß auf eine der Kurilen-Inseln gesetzt. Dmitri Medwedjew aber lässt es darauf ankommen. Er besucht derzeit die Insel Kunashir, eine von vier Inseln im Pazifik, auf die auch Japan Anspruch erhebt. Ministerpräsident Naoto Kan ist sehr verärgert: "Diese Entscheidung des russischen Präsidenten ist sehr bedauerlich, die Kurilen gehören zu Japan."

Weiterhin kein Friedensvertrag

Die Kurilen liegen zwischen der russischen Halbinsel Kamtschatka und der japanischen Insel Hokkaido. Ihre Bodenschätze und ihr Fischreichtum machen sie begehrenswert. Die insgesamt 56 Inseln werden seit Ende des Zweiten Weltkrieges vollständig von Moskau kontrolliert. Wegen des Streits um vier der Inseln haben Japan und Russland 65 Jahre danach noch immer keinen Friedensvertrag unterzeichnet.