Bei Kontrolle abgebrannt

Paketbombe auch an Berlusconi

Auch Italiens Ministerpräsident Berlusconi war offenbar einer der Adressaten von verdächtigen Paketen aus Griechenland. Nachdem in der Poststelle des Kanzleramts in Berlin ein Sprengstoffpaket abgefangen wurde, hat man am Abend in einem Frachtflugzeug ein ähnliches Paket entdeckt. Bei der Kontrolle in Bologna ging es in Flammen auf.

Morgenjournal, 03.11.2010

Von Athen nach Rom

Bei dem Vorfall wurde niemand verletzt. Die Überreste des Pakets werden jetzt analysiert. Das verdächtige Paket war an Bord eines Fluges einer Kurierfirma aus Athen und an Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi adressiert.

Weitere Paketbomben

Die griechische Polizei entschärfte weitere zwei Paketbomben auf dem Flughafen in Athen. Die kontrollierten Sprengungen fanden den Behördenangaben zufolge am Dienstagabend im Frachtbereich des internationalen Flughafens statt. Die Pakete waren an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg und Europol, die Strafverfolgungsbehörde der Europäischen Union im niederländischen Den Haag, adressiert gewesen. Der Flugverkehr sei nicht beeinträchtigt worden, hieß es.

Kurierdienste gestoppt

Als Konsequenz wurden um Mitternacht für 48 Stunden alle Kurierdienste von Griechenland ins Ausland eingestellt. Die griechische Polizei wollte alle Pakete kontrollieren, die im Athener Flughafen waren, berichtete das Staatsfernsehen (NET) am späten Abend.

Erste Festnahmen

Die griechische Regierung nahm zwei mutmaßliche Mitglieder einer Untergrundorganisation fest. Sie hatten zwei Bomben bei sich, die sie an die belgische Botschaft in Athen und an den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy schicken wollten. Zudem veröffentlichte die Polizei in Athen Fotos von weiteren fünf Verdächtigen.

Serie von Anschlägen

In der griechischen Hauptstadt hatten am Montag und Dienstag die beiden Festgenommenen sowie andere unbekannte Täter Pakete mit Brandsätzen an mehrere Botschaften geschickt, darunter auch die Vertretungen Deutschlands und der Schweiz. Ein Päckchen mit Sprengstoff ging aus Griechenland an das Kanzleramt in Berlin und wurde dort rechtzeitig entschärft.