Die neue Hermeling.Treiber.Galerie in Wien

Raum für leistbare Kunst

In die geschichtsträchtigen Schauräume eines Jugendstiljuwels im dritten Wiener Gemeindebezirk ist eine Galerie gezogen, die ein besonderes Naheverhältnis zu Ö1 hat - programmatisch, personell und Ö1 Club-Mitglieder kaufen hier Kunst mit Clubvorteil.

Bemalte Holz- und Metallplastiken von Corneille erwarten das Publikum gleich am Eingang und, als ausdrückliche Eröffnungsangebote ausgeschildert, eine Kogelnik-Grafik, sowie zwei Arbeiten von Markus Lüpertz.

Seine Leidenschaft für bildende Kunst im Allgemeinen und für Druckgrafik im Speziellen hat der frühere Ö1 Chef, Alfred Treiber, noch bei Ö1 aktiv ausgelebt, indem er die Grafik des Monats und die Grafikmappe, mittlerweile in der dritten Staffel, ins Leben gerufen hat. So ist es für den umtriebigen Kulturmanager nahegelegen, in der Pension aus der Passion eine Profession zu machen.

Beziehungsreicher Ort

Gemeinsam mit dem um drei Jahrzehnte jüngeren Künstler Tobias Hermeling betreiben Alfred Treiber und seine junge Frau nun die Galerie hermeling treiber in der Wiener Ungargasse. Der Max-Fabiani-Bau war einst als Firmensitz des K.u.k-Innenausstatters Portois und Fix errichtet worden, der für so elegante Einrichtungen wie die der Konditorei Demel, des Hofjuweliers Köchert, den eleganten Textilienhändler Braun (heute eine H&M-Filiale) und auch für die Ausführung der Loos-Bar verantwortlich zeichnet.

Der Bau mit seiner grünen Keramik-Fassade war in seiner Schnörkellosigkeit seinerzeit ein Skandal, wie das geistig verwandte Looshaus – ein Umstand, der dem neuen Mieter, selbst ein Freund deftiger Worte und umstandsloser Direktheit gut zu Gesicht steht.

Programmatische Eröffnung

Das Eröffnungsprogramm im Treiberschen Bereich der zweigeteilten Galerie hat die Richtung der künftigen Ausstellungspolitik vorgegeben: viel Österreichisches und klassische Moderne. Drei Wände hat der Schauraum, und dreiteilig ist das Gezeigte. Arbeiten aus der Sammlung – von Attersee bis Warhol -, aktuelle Arbeiten aus der Linie der Ö1 Grafik beziehungsweise Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern der Ö1 Talentebörse, sowie aktuelle Projekte.

Zur Eröffnung zeigte in diesem Zusammenhang der hauptberuflich als TU-Professor für Scientific Computing tätige Christoph Überhuber im Rahmen des Monats der Fotografie, raffinierte Fotoarbeiten, die aus mehreren Schichten bestehen, die wie Vexirbilder flirrend miteinander wechselwirken.

Derzeit sind Arbeiten der Künstlergruppe CoBrA zu sehen.

Der mehrschichtige Aufbau seiner Arbeiten passte gut zu den Bild-Text-Welten Wolfgang Eibls, der zum Zeitpunkt der Eröffnung auch in der Ö1 Grafik des Monats zu sehen war, und diese wiederum zum Werk des Ko-Galeristen Tobias Hermeling, der seine Arbeiten – überwiegend Malerei, da und dort auch Grafik – im zweiten Teil der Galerie präsentiert und ebenfalls Ö1 Club-Mitgliedern 10 Prozent Rabatt einräumt.

Neben den inhaltlichen Schwerpunkten Österreich und klassische Moderne gibt es vor allem ein Auswahlkriterium: leistbare Kunst.

Leistbare Kunst

Ausgestellt wird, was bei Auktionen, im Online-Handel und bei Privatkäufen günstig erworben und auch günstig weitergegeben werden kann. Viele Arbeiten bewegen sich um oder auch deutlich unter der 500-Eurogrenze. (Einige selbstverständlich auch weit darüber hinaus, wie etwa die beiden Lüpertz-Skulpturen.)

Der volksbildnerische Impetus des einstigen Radioprogramm-Machers schlägt auch beim Galeriebe-Treiber durch. Kunden, die millionenteure Werke aus der Portokassa bezahlen, interessieren Alfred Treiber eingestandener Weise nicht. Menschen, die für eine wohlfeile Arnulf-Rainer-Grafik ein wenig sparen und zum Ausgleich etwas weniger konsumieren, dagegen schon. Da lässt er auch beim Preis mit sich reden.

Service

Ö1 Club-Mitglieder erhalten zehn Prozent Preisnachlass auf alle Werke. Wer noch nicht Mitglied ist, kann das direkt in der Galerie werden und auch gleich den Clubvorteil lukrieren.

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Tobias Hermeling
Christoph Überhuber