Herzinfarkt, Venenverschluss, Bauchaorten-Aneurysma

Gefäßerkrankungen

"Gefäßerkrankungen nehmen zu" - heißt es anlässlich einer Tagung in Wien. Zu den sogenannten 10ten Wiener Gefäß-Gesprächen werden 300 Expertinnen und Experten aus dem deutschsprachigen Raum erwartet. Der Fokus der Tagung liegt auf Frauen.

Häufigste Todesursache in Österreich sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie beispielsweise Herzinfarkt oder Schlaganfall. Damit es nicht so weit kommt, wollen Mediziner sensibilisieren: die potenziellen Patientinnen und Patienten einerseits, die Medizin andererseits.

Herzinfarkt bei Frauen und Männern

Etwa wenn Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht - bekannt ist ja, dass die Symptome bei Frauen andere sind als bei Männern - wie punktuelles Stechen in der Brust, ein Brennen, Ausstrahlen in den Rücken, schildert Kurt Huber, Vorstand der Kardiologie am Wilhelminenspital Wien

"Wir haben geschaut warum Frauen, in Wien, in unserem Register, öfter sterben und wir haben drei Gründe ausfindig gemacht. Der Hauptgrund ist, dass Frauen die einen Herzinfarkt bekommen im Schnitt zehn Jahre älter sind als Männer. Der zweite Punkt, der auch mit dem Alter zusammen hängt, sind die Begleiterkrankungen. Frauen haben mehr Begleiterkrankungen, öfter Diabetes, öfter eine Nierenschwäche, öfter schon eine bestehende Herzschwäche als Männer. Und der dritte Faktor ist der Zeitfaktor", denn entscheidend seien die ersten zwei Stunden, so der Kardiologe.

Rasch und richtig behandeln

Zwar schlagen 70 Prozent der Männer mit einem akuten Herzinfarkt binnen zwei Stunden via Rettung und Notruf Alarm, doch nur 30 Prozent der Frauen melden sich innerhalb dieses Zeitraums.

Insgesamt, so der Leiter der Gefäßchirurgie am Wilhelminenspital Afshin Assadian, bekommen Gefäßerkrankungen eine immer größere Bedeutung - allein schon wegen der steigenden Lebenserwartung.

Um im Akutfall rasch und richtig zu behandeln, sei die Zusammenarbeit unterschiedlicher Medizin-Bereiche wichtig, so Assadian; am Wilhelminenspital soll daher formell ein interdisziplinäres Gefäßzentrum eingerichtet werden.