Wirtschaftsforscher: Realer Einkommenszuwachs
Metaller-Abschluss stützt Konjunktur
Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) begrüßt den Lohnabschluss der Metallindustrie, wonach die Beschäftigten um rund 2,5 Prozent mehr und zusätzlich Einmalzahlungen bekommen. Wenn die Löhne in diesem Ausmaß steigen, ist das gut für die Inlandsnachfrage und damit für die Konjunktur, sagt das WIFO.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 06.11.2010
Realer Lohnzuwachs
Der Abschluss bei den Metallern ist ein guter Kompromiss, sagt Alois Guger vom WIFO. Vor allem, weil nicht klar ist, wie es mit der Erholung der Wirtschaft in den nächsten Monaten weiter geht. Ansonsten wäre eventuell noch etwas mehr für die Arbeitnehmer drinnen gewesen.
Mit dem Plus von 2,5 Prozent wird den Mitarbeitern in der Metallindustrie aber auf jeden Fall mehr im Geldbörsel bleiben, auch dann noch, wenn man die Inflation und zusätzliche Belastungen wie Steuererhöhungen abzieht. Damit würden die Reallöhne doch etwas steigen, so Guger.
Vorbild für andere
An diesem Ergebnis sollten sich auch die anderen Branchen orientieren, meint der WIFO-Experte. Das würde bewirken, dass die Inlandsnachfrage noch etwas anzieht und die Konjunktur belebt.
Dauerthema Arbeitszeit
Was den Streit um Arbeitszeitverkürzung und Flexibilisierung der Arbeitszeit betrifft, erwartet Guger keine Einigung in absehbarer Zeit. Eine Verkürzung der Arbeitszeit wäre seiner Ansicht nach aber durchaus sinnvoll. Die Arbeitszeit für österreichische Vollzeitarbeitskräfte sei relativ lang, zugleich gebe es ein Gesundheitsproblem mit älteren Arbeitnehmern. Aber die Forderung der Gewerkschaft nach vollem Lohnausgleich werde aus Sicht des Experten langfristig nicht erfüllt werden: Auch wenn das bei vergangenen Verkürzungsrunden in den 1970er-Jahren anders dargestellt worden sei, habe man die Arbeitszeitverkürzung schleichend in die Lohnabschlüsse eingepreist.