Rechtfertigung des Irak-Krieges
Bush legt Memoiren vor
US-Präsident Obama ist dieser Tage äußerst unbeliebt und wird scharf kritisiert. Seinem Vorgänger George Bush ist es ebenso ergangen, vor allem zum Ende seiner Amtszeit fielen seine Beliebtheitswerte in den Keller. Nun legt Bush seine Memoiren vor. Das Buch heißt "Entscheidungspunkte" und ist eine große Rechtfertigung seiner Präsidentschaft, vor allem des Irakkrieges.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 09.11.2010
Falsches Bild in der Öffentlichkeit
George Bush hat sich aus der Öffentlichkeit völlig zurück gezogen seit er das Weiße Haus verlassen hat. Er habe sich nicht mehr diesem Sumpf der Öffentlichkeit aussetzen wollen, sagt er. Die Öffentlichkeit und die Medien haben ihm schwer zugesetzt und ihn als unfähig, entscheidungsschwach und überfordert dargestellt. Dieses Bild will er nun zurecht rücken und nennt sein Buch nicht umsonst „Entscheidungspunkte".
"Entscheidungen waren richtig"
Alle seine Entscheidungen seien weitgehend richtig gewesen, schreibt er. Das werde die Nachwelt bestimmt noch erkennen, sagt er in einem Interview mit der Fernsehanstalt NBC: "Ich hoffe, dass mich die Leute als erfolgreich sehen. Ich werde wohl schon tot sein, wenn sie endlich draufkommen. Ich weiß, dass ich alles gegeben habe, dass ich Amerika liebe und dass es eine Ehre war, dem Land zu dienen."
"Irak-Krieg unvermeidlich"
Den teuren und verlustreichen Krieg gegen den Irak stellt Bush als unvermeidlich dar. Er hat das damals ja vor allem mit den angeblichen Massenvernichtungswaffen gerechtfertigt und tut das heute noch. Warum man sie nicht gefunden hat, kann er sich bis heute nicht erklären. Er schreibt, dass sich darüber niemand mehr geärgert hätte als er selbst. Und dass ihn diese Frage bis heute beschäftigt. Bei den Amerikanern entschuldigen will er sich aber deswegen nicht, denn damit würde er ja sagen, die Entscheidung sei falsch gewesen.
"Waterboarding war legal"
Bush verteidigt auch die Entscheidung, Gefangene mit dem so genannten Waterboarding zu foltern, bei dem man glaubt zu ertrinken: "Meine Rechtsberater haben gesagt, das ist legal und fällt nicht unter das Anti-Folter-Gesetz. Ich habe gesagt, dann machen wir es. Ich bin kein Anwalt, ich vertraue meinem Team. Und ich sage Ihnen jetzt etwas, diese Technik einzusetzen, hat Leben gerettet. Mein Job war es, Amerika zu schützen. Das habe ich getan."
Er sei heute ein zufriedener Mann, sagt Bush, und es sei ihm weitgehend egal, wie man ihm einschätzt. Und doch möchte er, dass die Geschichtsschreiber seine Präsidentschaft als Erfolg sehen.