Russland und Japan kämpfen um vier Inseln
Kurilen-Streit: Treffen Medwedew - Kan
Vier kleine Inseln sorgen weiter für einen heftigen diplomatischen Schlagabtausch zwischen Russland und Japan. Japan beansprucht die zu Russland gehörigen Inseln weiterhin für sich. Für Klärung könnte ein Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Medwedew und dem japanischen Premier Kan führen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 14.11.2010
Streit seit Zweitem Weltkrieg
Wie schöne Plätze gibt es doch in Russland - mit dieser Äußerung hat der russische Präsident Dmitrij Medwedew in Japan einen Sturm der Empörung hervorgerufen. Medwedew hat als erster russischer Präsident die südlichen Kurilen besucht, die nach dem zweiten Weltkrieg von der Sowjetunion besetzt wurden - ein Verlust mit dem sich Japan bis heute nicht abfinden will.
Das Problem soll am Rande des heute in Yokohama stattfindenden Asien-Pazifik-Gipfels besprochen werden, Medwedew wird dort mit dem japanischen Premier Kan zusammentreffen. Doch der russische Außenminister Lavrov hat die Position seines Landes bereits klargemacht: "Der russische Präsident hat ein Stück russischen Landes besucht, russisches Territorium, eine russische Region. Weitere Proteste von Japan können nicht akzeptiert werden."
Kein Friedensvertrag
Japan hatte nach dem Besuch vorübergehend seinen Botschafter aus Russland abgezogen. Auch die Unterzeichnung mehrerer Abkommen über wirtschaftliche Zusammenarbeit und japanische Investitionen in Russland wurden auf Eis gelegt. Der Streit um die vier Inseln mit ihren wenigen tausend Einwohnern blockiert die Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Wegen ihnen gibt es seit dem Zweiten Weltkrieg keinen Friedensvertrag zwischen Russland und Japan.