Kommerzielle Anwendungen

Forschung vermarkten

"Research Studios Austria" ist ein Förderprogramm des Wirtschaftsministeriums - dabei sollen Wissenschaft und Wirtschaft, also Forschungsteams und Betriebe zusammenarbeiten, um marktfähige Innovationen zu entwickeln.

Heute wurde zu einer kleinen Fachtagung geladen, um die geförderten Kooperationen beim Vermarkten ihrer Entwicklungen zu unterstützen. Gast-Redner dabei ist der deutsche Experte Joachim Warschat, Institutsdirektor am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart.

Abschätzen von zukünftigen Entwicklungen

Stets neue Entwicklungen, neue Technologien, neue Ideen - das mache es immer schwerer, Wissen in die Praxis zu bringen, also Innovationen in Produkte umzusetzen.

Joachim Warschat berät dabei Forschungseinrichtungen und Betriebe: "Es gibt ein Beispiel. Wir hatten kürzlich ein Vorhaben mit einem Hersteller von Autowaschanlagen. Die Frage war: Wie kann ich beim Waschen Energie sparen? Ist es möglich bei Umgebungstemperatur zu waschen, ohne Erwärmung, bei gleichem Wirkungsgrad wie bei warmen Wasser."

Der Ingenieur verwendet das Bild des Radars: abklären, wie man und wer die Forschungsfrage beantworten kann, welche Chancen der Markt bietet, was die Konkurrenz schon abdeckt.

"Wenn man so ein neues Problemfeld bekommt, wie jetzt dieser Hersteller von Autowaschanlagen, dann muss man erstmals das Produkt in seine Funktionen zerlegen. Also, Wasseraufbereitung, dann die ganzen Bürsten, wie den Lack sozusagen bearbeiten, sucht sich Experten in diesem Feld und frägt: wie ist der Stand der Technik und wird er sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln? Dann muss man ganz klar untersuchen, sind ökonomische, ökologische und technische Kriterien gegeben, die für eine spezielle Lösung sprechen", sagt Warschat.

Man kann sich auch irren

Dass man aufs falsche Pferd setzt, davor sei man natürlich nicht gefeit - doch, so meint der Fraunhofer-Forscher Joachim Warschat, würden immer wieder Kundinnen und Anwender eingebunden, so könne man Flops gering halten.