Resistenzen nehmen zu

Sparsamer Einsatz von Antibiotika

In manchen Ländern steigen die Resistenzen gegen Antibiotika dramatisch an, auch in Österreich ist ein leichter Anstieg zu bemerken. Resistente Killerkeime können die Folge sein. Daher rufen Experten zum sparsameren Einsatz von Antibiotika auf.

Ein besonders aggressiver Killerkeim ist der sogenannte ESBL-Keim. Er produziert Enzyme, die bestimmte Antibiotika knacken und unwirksam machen.

Die Wahrscheinlichkeit, in Österreich auf einen solchen Keim zu treffen liegt zwar unter zehn Prozent, sagt Petra Apfalter vom Hygieneinstitut des Krankenhauses der Elisabethinen in Linz, jedoch: "Die ESBL-Zahlen in Österreich sind nicht so schlimm, wie in Spanien oder Griechenland, aber wir haben ESBL und der Trend geht nach oben."

Fragwürdige Antibiotikaanwendungen

Tatsächlich wird mit manchen Antibiotika auch in Österreich bisweilen sehr freigiebig umgegangen. Sehr stark und breit wirksame Antiobiotika, sogenannte Carbapeneme, sollten nur in wirklich schweren Fällen eingesetzt werden.

Der Regelfall sollten zielgerichtete Antibiotika sein, so Petra Apfalter: "Das ist sozusagen die Unart im Spital, dass man es auch in Fällen, wo man es eigentlich wüsste, an welcher Infektion der Patient leidet, auch nicht auf einen engere Therapie umsteigt."

Generell raten die Experten vor allem auch den Hausärzten mehr Penicillin und weniger Antibiotika zu verschreiben, und nicht gegen jeden Schnupfen mit dem antibiotischen Dampfhammer vorzugehen.

Service

Bundesministerium für Gesundheit - Europäischer Antibiotikatag
Medizinische Universität Wien - Antibiotika können krank machen