Filmfestival für Menschenrechte
This Human World
Am 2. Dezember 2010 wird im Wiener Gartenbaukino die dritte Auflage des Internationalen Filmfestivals für Menschenrechte "This human world" eröffnet. Ein Großteil der 80 Produktionen, die bis zum 12. Dezember in verschiedenen Wiener Kinos gezeigt werden, feiern dabei ihre Österreich-Premiere.
8. April 2017, 21:58
Erstmals werden im Rahmen des Festivals heuer auch zwei Preise vergeben: Der Human World Festivalpreis, sowie ein Publikumspreis.
Kultur aktuell, 01.12.2010
Eröffnung mit Friedensfilmpreisträger
Der 12-jährige Achmed ruft nach seinem Vater. Drei Wochen nach dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein macht er sich auf die Suche nach ihm. Doch seine Reise durch den Irak führt ihn schließlich zu jenen Massengräbern, in denen sinnbildlich für die Zeit der Militärdiktatur, immer noch unaufgearbeitete Geschichte begraben liegt.
Mit dem Gewinner des Friedensfilmpreises der Berlinale 2010, "Son of Babylon", wird das Festival "This Human World" eröffnet, das heuer der Situation von Kindern und Jugendlichen einen eigenen Schwerpunkt widmet. Dabei geht es um Fragen der sexuellen Orientierung und um häusliche Gewalt ebenso wie etwa um die Abschiebung von Kindern. Gerade Letzteres hat auch in Österreich zuletzt wiederholt für Diskussionen gesorgt - weshalb es für Zora Bachmann, Programmleiterin des Festivals, auch wichtig ist, über Rahmenveranstaltungen immer wieder den Bezug zu Österreich herzustellen: "Eine gewisse Gefahr, die es bei dieser Thematik gibt, ist, dass man zwar sieht, wie schrecklich es überall sonst auf der Welt ist, jedoch vergisst, wie es eigentlich in dem Land aussieht, in dem man lebt."
Retrospektive Claude Lanzmann
Im Rahmen des Festivals wird es heuer erstmals auch eine Retrospektive geben, die in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Wien dem französischen Autor und Regisseur Claude Lanzmann gewidmet ist. Lanzmann setzt sich in seinen Arbeiten wie "Shoah" oder "Warum Israel" mit der Geschichte des jüdischen Lebens und Überlebens, vom Holocaust bis hin zur Gründung des Staates Israel, auseinander.
Claude Lanzmann kommt im Rahmen des Festivals persönlich nach Wien, und wird im Jüdischen Museum auch seine Autobiografie "Der patagonische Hase" präsentieren. Daneben werden in zahlreichen Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilmen unterschiedlichste Thematiken beleuchtet. So zeigt "American Jihadist" den militanten Islam aus der Sicht eines Amerikaners, der dafür gekämpft hat. Der österreichische Dokumentarfilm "Aus der Asche" widmet sich den bewaffneten Konflikten in Uganda, und die amerikanische Produktion "Sin by Silence" lässt Frauen zu Wort kommen, die Opfer von Missbrauch und häuslicher Gewalt geworden sind.
Siegerfilme von Schülerprojekten
Daneben sind im Rahmen des Festivals auch die Siegerfilme eines Schülerwettbewerbs zum Thema Menschenrechte und die Siegerfilme des deutschen Menschenrechtsfilmpreises 2010 zu sehen.
"This Human World" bringt Themen auf die Leinwand, über die häufig geschwiegen wird, die letztlich aber oft näher sind, als sie zu sein scheinen.
Service
This Human World
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Top Kino - This Human World
Jüdisches Museum Wien
IMDb - Claude Lanzmann