Aber wenig im Weltvergleich

Mehr Spenden als im Vorjahr

Österreicher spenden heuer rund 400 Millionen Euro für Hilfsorganisationen - laut Fundraising-Verband ein Anstieg um rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit ein Grund sei die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden für Organisationen im humanitären Bereich. Spendenweltmeister sind die Österreicher aber nicht.

Abendjournal, 02.12.2010

Andere spenden mehr

In Österreich werden pro Kopf jährlich 46 Euro gespendet. In den USA sind es 578 Euro pro Einwohner, in Großbritannien 205 und in Deutschland immerhin 61 Euro. So die Zahlen des Fundraising-Verbands, dem 120 Hilfsorganisationen in Österreich angehören. Den erwarteten Anstieg in Österreich um insgesamt 20 Millionen Euro heuer führen die Experten auf die Erdbeben-Katastrophe in Haiti und die Flut in Pakistan zurück, aber auch auf die Einführung der steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden im humanitären Bereich.

Ruf nach mehr Absetzmöglichkeit

Im Bereich des Umwelt- und Tierschutzes gibt es laut Fundraising-Verband eine rückläufige Entwicklung. Der Verband fordert, dass die steuerliche Spenden-Absetzbarkeit auf diese Organisationen ausgeweitet wird. Von den durch die Regierung budgetierten 100 Millionen Euro seien ohnehin nur 16 Millionen ausgeschöpft worden. Für 2009 haben demnach erst rund 10 Prozent der Österreicher Spenden von der Steuer abgesetzt.

Kinder, Tiere, Katastrophen

Am liebsten spenden die Österreicherinnen und Österreicher übrigens für bedürftige Kinder, gefolgt von Tieren und der Katastrophenhilfe im Inland. Immer öfter wird auch ein Motiv genannt, das in den USA und Großbritannien ebenfalls eine Rolle spielen könnte: Nämlich dass der Staat zu wenig für Bedürftige tue. Spitzenreiter bei den Spenden in Österreich ist das Rote Kreuz, gefolgt von Caritas, SOS-Kinderdorf und der Dreikönigsaktion.