Kampf um Gehälter und Abfertigungen

AUA-Belegschaft protestiert

Am Flughafen Wien-Schwechat haben Donnerstagvormittag hunderte AUA-Mitarbeiter für eine Gehaltserhöhung demonstriert. Kurzfristige Verkehrsbehinderungen und Verzögerungen beim Check-In waren die Folge. Durch die Demonstration sollten die zähen Verhandlungen über Kollektivvertrag und Gehaltsabschluss neu belebt werden.

Abendjournal, 02.12.2010

Anselm Peer

Kampf um Abfertigungen

Es sind vor allem zwei Punkte, die Betriebsratschef Alfred Junghans für seine 2600 Kollegen des AUA Bodenpersonals fordert, eine Gehaltserhöhung solle die Inflation zumindest ausgleichen, Junghans verlangt ein Plus von zwei Prozent. Zweitens soll die Abfertigungsregelung bleiben wie sie ist. Derzeit hat ein AUA-Mitarbeiter Anspruch auf eine Zahlung von 18 Monatsgehältern, normal sind 12.

Einschnitte beim Management gefordert

Betriebsratschef Alfred Junghans wirft dem AUA-Vorstand Vertrauensbruch vor: Die Belegschaft habe ihren Teil des Sparpakets erfüllt, beim Management habe es aber keine Einschnitte gegeben, sagt Junghans: "Es kann nicht sein, dass der einzige Hebel das Personal ist, während man an den anderen vom Management selbst ausgegebenen Hebeln noch nicht gearbeitet hat." Ein AUA-Sprecher widerspricht Junghans, auch das Gehalt der Vorstände sei um fünf Prozent gekürzt worden.

Kompromissangebot

AUA-Vorstand Peter Malanik argumentiert mit der finanziellen Lage des Unternehmens. Die AUA hat in den ersten neun Monaten gut 44 Millionen Euro Verlust geschrieben. Ein Gewinn wird erst wieder in zwei Jahren erwartet. Für Malanik ist der jetzige Protest des Bodenpersonals Teil des gewerkschaftlichen Repertoires. Das gehöre zu den Verhandlungen wie die nächsten Gespräche, diese sollen nächste Montag stattfinden. Als Kompromiss bietet die AUA-Führung dem Bodenpersonal eine Einmalzahlung von 300 Euro und eine Beteiligung am Gewinn an, wenn das Unternehmen wieder schwarze Zahlen schreibt.