Kritik an Ticketabgabe und Flughafen
AUA-Chef: Von Politik angelogen
AUA-Vorstandschef Andreas Bierwirth ist verärgert über die von der Regierung geplante Flugticketabgabe und fühlt sich von der Politik angelogen. Das sei das Gegenteil von Unterstützung der AUA bei ihrem Sanierungskurs, so Bierwirth. Außerdem kritisiert er mangelnde Qualität auf dem Flughafen Wien-Schwechat.
8. April 2017, 21:58
"Versprechen nicht eingehalten"
AUA-Vorstand Andreas Bierwirth im Mittagsjournal-Interview am 03.11.2010 mit
Sparkurs nicht für Budgetsanierung
Bierwirth wirft der Politik vor, ihn hinsichtlich der Flugticketabgabe "angelogen" zu haben. Viele Versprechungen seien nicht gehalten worden, statt dessen bekomme man eine zusätzliche Belastung. "Die Mitarbeiter haben gespart und auf Gehalt verzichtet, um die AUA zu sanieren und nicht den Staatshaushalt", so Bierwirth im Ö1-Mittagsjournal-Interview.
"Weiterer Rucksack"
Der AUA-Manager appelliert an die Regierung, die geplante Ticketabgabe nicht einzuführen. Arbeitsplätze wären dadurch zwar nicht gefährdet, aber es wäre "ein weiterer Rucksack auf dem Weg zum Erfolg". Die Luftfahrt sollte vielmehr als Schlüsselindustrie anerkannt und unterstützt werden. Die Kosten der AUA seien jedenfalls nicht mehr reduzierbar. Die AUA sei auch noch nicht saniert, sie müsse noch einige Jahre lang ihre Fremd- und Eigenkapitalzinsen verdienen. "Es liegt noch ein gewaltiger Weg vor uns."
Kritik am Flughafen
AUA-Chef Bierwirth erweitert auch seine Kritik am Flughafen Wien: Abgesehen von den Kosten bemängelt Bierwirth nun auch die Qualität des Flughafens im internationalen Vergleich. Ein konkreter Punkt: Fluggäste aus dem arabischen Raum dürften nicht mit einer Bordellwerbung begrüßt werden. Die AUA brauche eine gute Zusammenarbeit mit dem Flughafen Wien, das sei essentiell. Immerhin gesteht Bierwirth dem Management zu, dass man an Verbesserungen arbeite.