Australien: Konsularische Hilfe für Assange

USA selbst schuld an Veröffentlichungen

Unerwartete Unterstützung aus seiner Heimat erhält der in London inhaftierte Wikileaks-Gründer Julian Assange. Der australische Außenminister Kevin Rudd nimmt, im Gegensatz zur Regierungschefin, den mittlerweile Inhaftierten gegen den Vorwurf des Geheimnisverrats in Schutz. Er sichert seinem Landsmann konsularischen Beistand zu.

Mittagsjournal, 08.12.2010

US-Informanten verantwortlich

Nach Einschätzung Australiens tragen die USA und nicht Wikileaks-Gründer Julian Assange die volle Verantwortung für die Veröffentlichung geheimer Diplomaten-Depeschen im Internet. Diejenigen, die ursprünglich die Weitergabe der rund 250.000 Nachrichten aus dem US-Außenministerium ermöglicht hätten, seien rechtlich zur Verantwortung zu ziehen, sagte der australische Außenminister Kevin Rudd am Mittwoch im Interview mit Reuters.

US-Sicherheitssystem schlecht

Die Tatsache, dass solche Nachrichten an die Öffentlichkeit gelangen konnten, stelle zudem die Sicherheit der Übertragungswege der USA infrage. "Herr Assange ist nicht selbst für die Veröffentlichung verantwortlich", sagte Rudd. "Die Amerikaner sind dafür verantwortlich."

Assange wegen Vergewaltigung angeklagt

Assange, der sich am Dienstag in London der Polizei gestellt hatte, verteidigte die Veröffentlichung zuletzt erneut. Diese hatte wegen der delikaten Informationen weltweit in der Politik für Empörung gesorgt. Assange wurde nicht wegen der Wikileaks-Veröffentlichungen festgenommen, sondern wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung, die er in Schweden im Sommer begangen haben soll.

Übersicht

  • Medien
  • WikiLeaks