Nowotny fordert dauerhaften Rettungsmechanismus

Sicherung des Euros

Der Euro-Rettungsschirm ist groß genug, diese Ansicht vertritt der Chef der Österreichischen Nationalbank Ewald Nowotny. Jetzt sei es an der Zeit die Maßnahmen auch wirken zu lassen. Von der Politik fordert Nowotny einen dauerhaften Rettungsmechanismus zu schaffen.

Abendjournal, 10.12.2010

Nachfolgemodell für EU-Rettungsschirm

2013 läuft der bestehende EU-Rettungsschirm für in Notlage geratene Länder aus. Als Nachfolgemodell fordert der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank Ewald Nowotny nun einen permanenten Mechanismus ins Leben zu rufen. Gleichzeitig warnt Nowotny vor Hysterie. Der vorhandene Rettungsschirm sei groß genug. Er rechne nicht damit, dass weitere Länder wie etwa Spanien oder Belgien Hilfe brauchen.

Novotny dazu: "Es gibt jetzt ein Spiel der Spekulanten, ein Land nach dem anderen ins Gespräch zu bringen. Richtig ist, dass Belgien eine vergleichsweise hohe Staatsschuld hat. Andererseits hat es eine gut funktionierende Wirtschaft. Ich sehe das als spekulative Manöver."

"Vorsicht bei den Ratingagenturen"

Auch die jüngste Abwertung der Bonität Irlands durch eine Ratingagentur beunruhigt Nowotny nicht: "Das ist die Logik von Ratingagenturen, die zuerst gefordert haben, dass Irland Hilfe in Form eines Rettungsschirms bekommt. Jetzt, da es diese Hilfe bekommt, sagen sie, das bedeutet ja höhere Schulden und deshalb machen sie noch einmal ein Rating hinunter. Für mich ist das wieder ein Beispiel dafür, dass man gegenüber dem Urteil von Ratingagenturen doch sehr vorsichtig sein sollte." Außerdem beginne sich der Rettungsschirm über Irland erst zu entfalten, denn die Zahlungen laufen erst an, so Nowotny.