Kapitalgewinnsteuer "falsch"
Börsenvorstand Schaller optimistisch
Mit einem satten Plus endet das Börsenjahr 2010 in Wien. Der wichtigste Leitindex, der ATX, hat im Vergleich zum Vorjahr um etwa 15 Prozent zugelegt und sich wieder der 3.000 Punkte-Marke angenähert. Für Börsenvorstand Heinrich Schaller steht der Handelsplatz Wien im internationalen Vergleich gut da.
8. April 2017, 21:58
"Gute Arbeit heimischer Unternehmen"
Börsenvorstand Heinrich Schaller im Ö1-Morgenjournal-Interview am 31.12.2010 mit
Vorratskäufe wegen neuer Steuer
Die gute Stimmung führt Schaller auf die gute Arbeit der heimischen Unternehmen und die abnehmende Furcht vor einem neuerlichen Wirtschaftsabschwung zurück. Ein weiterer Grund könnte aber auch die neue 25-Prozent-Steuer auf Kursgewinne ab dem nächsten Jahr sein, vermutet Schaller. Die Anleger dürften sich vorher noch mit Aktien eindecken.
Schaller kritisiert diese Gewinnsteuer als falsch und vermutet, dass sich die Anleger im Neuen Jahr bei der Veranlagung in Aktien zurückhalten werden. Damit würden langfristig orientierte Privatinvestoren ungerechtfertigt besteuert.
"Freundlichere Behandlung" gefordert
Im internationalen Vergleich weniger gut schneide der Finanzplatz Wien bei den Neuemissionen ab, so Schaller. Sein Vorwurf an die Politik: Es bedürfe einer "freundlicheren Behandlung des Kapitalmarktes", um das entsprechende Vertrauen zu schaffen.
Die Wiener Börse habe jedenfalls noch großes Potenzial, es sei nur die Frage, wann es gehoben werde, so Schaller. Er persönlich sei jedenfalls sehr zuversichtlich.