Bedrohte Pflanzen und deren Samen

Botanischen Gärten und die Artenvielfalt

Botanische Gärten dienen nicht nur interessierten Laien als Erholungsort, sondern auch der Forschung und Lehre, sowie dem Erhalt der Artenvielfalt. So wie jener der Universität für Bodenkultur in Wien, der allerdings nur für Fachpersonen zugänglich ist.

Mit verschiedenen Schutzprojekten wird dort unter anderem versucht, bedrohte Pflanzen und deren Samen heranzuziehen - beispielsweise Wildkräuter, sowie Wasser- und Uferpflanzen, erzählt der Botaniker Karl Georg Bernhardt von der Universität für Bodenkultur Wien.

"Wir haben sehr viele Pflanzen in unserem Schutzprogramm, die an stark gefährdeten Standorten leben. Das sind gerade die Standorte, wo wir wechselnde Wasserstände haben, nicht regelmäßige Wasserstände haben. Wir haben uns auch beschäftigt mit dem Scheidengras oder auch Scheidenblühtgras, die Art galt eigentlich für Österreich ausgestorben und wurde durch Zufall von einem Kollegen wiederentdeckt. Wir haben auf Grund alter Belege, die Standorte im Waldviertel wiedergefunden, dann sind wir hingegangen und haben unsere Probengeräte genommen und aus dem Sediment Proben genommen. Die werden dann ausgespült und dann kann man sehen was da aufläuft und keimt, dann haben sie auch gleich den Nachweis was lebensfähig ist. Wir sind jetzt auch dabei die Genetik zu untersuchen um auch auf europäischer Ebene Standorte zu finden. Das ist das Schwierigste, das wir die Art wieder weiter ausbringen können. Außerhalb der Standorte haben wir gute Reserven in unserer Samenbank, wir haben in der Schutzsammlung sehr viele Samen, die werden auch regelmäßig zum Keimen gebracht, damit wir auch Nachwuchs haben. Aber wir wollen natürlich weiter Ausbringen, aber die Standorte sind schwierig. Es müssen nährstoffarme Standorte sein, die auch relativ sauer sind, mit einer ganz speziellen Wasserführung und das ist nicht so einfach", sagt Karl Georg Bernhardt.

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