von Christoph W. Bauer

Franzens Feste

"Alles hatte sie gesammelt und über deinen Briefen ausgebreitet. Und dich darunter versteckt. Ein Leben lang vor mir versteckt." Die Spurensuche einer jungen Frau beginnt mit einer Zugreise nach Innsbruck.

... was wäre gewesen ...

Nach Jahrzehnten will Franziska ergründen, warum alles, was mit dem Vater zu tun hatte, totgeschwiegen und warum dieser Franz von der Mutter immer ausgeklammert wurde. Franziska fährt zurück in ihre Kindheit, zurück zu Franz Klammers Sieg bei der Olympischen Abfahrt am Patscherkofel 1976: 1.45.73 wird eine allgegenwärtige Zahl, "die zum Kamm wurde, der das Glück scheitelte". Franz kam nicht mehr zurück, tauchte für immer unter.

Die Briefe des Mannes, von der Mutter nie beantwortet aber aufgehoben, bringen der Tochter den Mann näher, der ihr von Kindheit an verschwiegen wurde. Bilder setzen sich im Kopf fest und überlagern andere. "All die Jahre übertünchten Franzens Feste meine Gedanken," schreibt Franziska schließlich an Franz.

Christoph W. Bauer spielt in seinem Hörspiel mit dem Zeitkolorit der 1970er-Jahre und lässt Sigi Bergmann und Franz Klammer über Faszination und Absurdität des Spitzensports philosophieren und die Erinnerung an legendäre Skirennen wieder wach werden.