Briefzustellung für Private kaum möglich

Post bleibt Vorreiter bei den Briefen

Mit 1. Jänner 2011 fällt das letzte Monopol der Post. Ab dann dürfen laut Gesetz auch private Anbieter Briefe unter 50 Gramm zustellen. Zu mehr Wettbewerb wird es aber vorerst nicht kommen, weil die Briefzustellung Privaten in der Praxis kaum möglich ist.

Abendjournal, 14.12.2010

Liberalisierung des Briefmarktes unmöglich

Erst in drei Jahren müssen Hausbriefkästen auch für private Briefzusteller zugänglich sein. Damit kann Anfang Jänner weiterhin nur die Österreichische Post Briefe zustellen. Durch diese Regelung werde die eigentlich geplante Liberalisierung des Briefmarktes vorerst unmöglich gemacht, sagt Georg Serentschy von der zuständigen Regulierungsbehörde: "Das ist ganz sicher ein Schmerzpunkt für einen liberalisierten Markt. Aber der Gesetzgeber hat diesen Weg eingeschlagen."

Kein Wettbewerb einstweilen

Bisher habe sich niemand für eine Lizenz für die Briefzustellung angemeldet, obwohl das Geschäft durchaus lukrativ sei, so Serentschy: "In dem Moment, wo die Hausbriefanlagen umgerüstet sind, wird man weiter sehen, ob sich dann Wettbewerb regen wird."

Eigene Postkästen zu teuer

Vorerst haben jedoch sowohl die Swiss Post Austria, eine Tochter der Schweizer Post, als auch die deutsche und die französische Post entsprechende Pläne wieder aufgegeben. Sie hätten eigene Postkästen montieren müssen und das sei zu teuer, kritisieren sie. Die privaten Anbieter hätten Briefe jedoch vermutlich nur in bestimmten Regionen mit guter Infrastruktur, wie Großstädten, durchgeführt und nicht überall, sagt Serentschy. Für die flächendeckende Brief-Zustellung in Österreich bleibe auch weiterhin die Post zuständig.