Abgang nach 25 Jahren
Larry Kings letzte Show
Die berühmteste Talkshow der Fernsehgeschichte ist zu Ende. Nach 25 Jahren jeden Tag um 21 Uhr, ist in den USA in der Nacht die letzte Ausgabe von "Larry King Live" auf CNN ausgestrahlt worden. Der Mann mit seinem Markenzeichen, den bunten Hosenträgern, ist dabei von zahlreichen Prominenten, darunter zwei Präsidenten, verabschiedet worden.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 17.11.2010
Botschaft von Obama
Larry King hat Präsidenten interviewt, Hollywood-Stars, Manager und Könige. Paul McCartney war bei ihm und Marlon Brando, insgesamt 40.000 Interviews hat Larry King laut CNN Angaben seit 1985 geführt. Da erscheint es nur angemessen, dass sich gleich zwei Präsidenten persönlich von ihm verabschieden. Barack Obama sendet eine Videobotschaft aus dem Weißen Haus: "Du sagst, dass du nur Fragen stellst, aber Generationen von Amerikanern sind von den Antworten überrascht und informiert worden, sie haben uns die Augen geöffnet für die Welt außerhalb unserer Wohnzimmer."
Im "Zipper-Club"
Ex-Präsident Bill Clinton absolviert seinen 29. Auftritt via Live-Schaltung aus Little Rock Arkansas in Larry Kings letzter Show: "Wir gehören beide zum Zipper Club", sagt King zu Clinton und meint damit die Narben, die nach einer Operation am offenen Herzen zurückbleiben. "Ich weiß nicht, ob die Arbeit uns jung hält. Aber zumindest hält sie vom Grab fern."
"Larry-King-Tag" in Kalifornien
Auch Kaliforniens Noch-Gouverneur Arnold Schwarzenegger bedankt sich - dafür, dass Larry King seine Sendung aus Kalifornien gesendet hat. Er hat Kings letzten Tag auf Sendung zum offiziellen "Larry-King-Tag" in Kalifornien erklärt.
"Warum?"
Auch am letzten Abend blieb King seinem Stil treu. Er hat seine Gäste nie mit scharfen Fragen in die Ecke getrieben sondern eher im charmanten Plauderton zum reden animiert. "Meine Lieblingsfrage war immer die nach dem 'Warum'. Sie zwingt die Leute zum Nachdenken."
Abgang zum richtigen Zeitpunkt
Der Jazzsänger Tony Bennet widmet dem 77-jährigen Talkmaster einen Abschiedssong: "Das Beste kommt noch, the best is yet to come." Aber die beste Zeit seiner Show ist längst vorbei gewesen. Früher haben ihm allabendlich Millionen Menschen beim Plaudern zugeschaut, im ersten Halbjahr 2010 hatte King in den USA nur noch durchschnittlich 723.000 Zuschauer, 40 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Der richtige Moment um zu gehen.
Bei der Verabschiedung ist ihm die Rührung anzumerken, und jetzt ist er, es der sich bedankt bei seinen Mitarbeitern und vor allem bei seinem Publikum, bevor das Studiolicht ausgeht und nur noch das Mikrofon einige Sekunden lang zu sehen ist.
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